Boot fing Feuer

Chor geriet in Seenot: “Wir hatten alle große Angst”

Österreich
10.05.2012 08:58
Eine Berg-und-Tal-Fahrt der Emotionen haben die Chormitglieder von "Vox Cantabilis" aus Bischofshofen in Salzburg mitgemacht. Erst jubelten sie bei einem Konzert-Wettbewerb in Venedig (Bild) über einen Sonderpreis. Auf der Heimfahrt brach dann am völlig überfüllten Boot Feuer aus. Die Sänger kritisieren jetzt das schlechte Krisenmanagement.

"Venezia in Musica" ist ein internationaler Chorwettbewerb auf höchstem Niveau: 40 Chöre aus 19 Nationen stellten sich von 28. April bis 3. Mai der Fachjury. "Für uns war Venedig eine Premiere", erzählte Andreas Gassner, Chorleiter von "Vox Cantabilis".

Bei dem Konzert in Venedig holten die 30 Musiker den Sonderpreis für außergewöhnliche Darbietungen von unveröffentlichten Werken. "Alle waren großartig", so der Chorleiter, "wir sind natürlich stolz, dass wir auf dem internationalen Parkett mithalten können."

"Wir hatten alle große Angst"
Auf der Rückfahrt Richtung Punta Sabbioni war die Feierlaune aber schnell verflogen: Die Sänger wurden gemeinsam mit einem Chor aus Norwegen auf ein viel zu kleines Motoscafo gepfercht: "Es war völlig überladen. Das Boot ist für 50 Leute zugelassen, wir waren 75", schilderte Markus Casna aus Kaprun.

Dann begann plötzlich der Bordmotor zu brennen. "Es war überall Rauch. Wir haben nicht gewusst, was los ist, und auch schwindlig wurde uns schon." Der Kapitän sei wie gelähmt, die Reiseleiterin verschwunden gewesen. Casna entsetzt: "Niemand hat sich um rettende Maßnahmen gekümmert. Wir mussten uns selbst organisieren und hatten alle große Angst."

"Das alles hätte auch ganz anders ausgehen können"
Rettungsboote brachten die Chorleute schließlich sicher an die Küste. Beim Abschlussevent wurde der Vorfall vom Veranstalter totgeschwiegen. "Wir sind mit Interkultur bereits in Kontakt. Es hätten nicht so viele Passagiere an Boot sein dürfen", wie Chorleiter Gassner kritisierte. Und: "Wir waren zwar nicht auf dem offenen Meer, aber das alles hätte auch ganz anders ausgehen können." Auch die norwegische Gruppe will den fatalen Zwischenfall nicht auf sich ruhen lassen.

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