Kaum FPÖ-Prominenz

Lautstarker Protest in Wien gegen das “Totengedenken”

Wien
09.05.2012 08:55
Lautstark, aber ohne gröbere Zwischenfälle ist die Demonstration gegen das alljährliche Burschenschafter-"Totengedenken" am 8. Mai auf dem Wiener Heldenplatz verlaufen. Rund 1.200 Personen protestierten gegen die Veranstaltung vor der Krypta anlässlich der Kapitulation des NS-Regimes. Unter den rund 200 Burschenschaftern fand sich im Gegensatz zu den vergangenen Jahren kaum FPÖ-Prominenz.

Wie jedes Jahr hatte der Zug der Verbindungsmitglieder auf der Mölkerbastei in der Inneren Stadt begonnen. Einziger aktiver FPÖ-Politiker unter den Verbindungsmitgliedern war der Wiener Landtagsabgeordnete Wolfgang Jung. Von einem großen Polizeiaufgebot begleitet, zog der Fackelzug der Burschenschafter durch die teils gesperrte Wiener Innenstadt bis zur Krypta auf dem Heldenplatz.

Dort wurde man bereits lautstark von den laut Polizeiangaben rund 1.200 Demonstranten erwartet, die sich zuvor zu einer Protestaktion vor der Universität Wien versammelt hatten und danach ebenfalls in Richtung Heldenplatz gezogen waren.

Ein verletzter Polizist durch Flaschenwurf
Zu gröberen Zwischenfällen kam es nicht. Wie die Polizei am späten Dienstagabend mitteilte, wurde während der Störaktionen vor der Krypta am Heldenplatz aber ein Polizist durch einen Flaschenwurf verletzt. Der Mann musste in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden, der Werfer wurde festgenommen und wegen schwerer Körperverletzung angezeigt. Zwei weitere Personen wurden wegen nicht näher definierten Verwaltungsübertretungen festgenommen.

Während der Veranstaltung war es zu lautstarken Störversuchen, etwa durch Knallkörper, gekommen (Videoaufnahmen der Protestaktionen findest du hier). Einige Demonstranten versuchten zudem erfolglos, Absperrungen zu durchbrechen. Nachdem die Verbindungsbrüder abgezogen waren, löste sich allerdings auch das Fest auf dem Heldenplatz schlagartig auf.

Burschenschafter-Festredner blieb im Stau stecken
Auch Probleme organisatorischer Natur hatte es zuvor gegeben: Weil der Festredner der Burschenschafter mit seinem Auto im Stau stecken geblieben war, musste er direkt zum Heldenplatz fahren. Bei der Reiterstatue angekommen, erkannte ihn die Polizei dem Vernehmen nach nicht und ließ ihn vorerst nicht zum Heldentor, wo er seine Rede halten wollte.

Seine Kameraden wurden währenddessen beim Start ihres Marsches mit einer besonderen künstlerischen Aktion unterhalten: Gegendemonstranten, die sich als Clowns in Uniform verkleidet hatten, betrauerten vor den Burschenschaftern den "Tod eines Kameraden" (ein Video dazu findest du hier).

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