Offen rechtsextrem
Morgendämmerung für Griechenlands “Nazi-Spartaner”
Die politische Ausrichtung der Partei, die offiziell erst 1994 gegründet wurde, wird von den griechischen Behörden als klar faschistisch eingestuft. Im Wahlkampf sorgten ihre Funktionäre etwa damit für Aufsehen, dass sie öffentlich den in Griechenland nicht verbotenen Hitlergruß zeigten. Darauf angesprochen, erklärte der Parteichef Nikos Michaloliakos, es handle sich um einen antiken hellenischen Gruß, um die Morgenröte und den Gott Apollon zu ehren.
Positive Bezüge zu Metaxas Militärdiktatur
Das Parteisymbol der Goldenen Morgenröte erinnert nicht nur politische Kommentatoren an ein Hakenkreuz (siehe Bild 2). Anhänger der Partei zeigten in der Vergangenheit immer wieder klar Sympathien für nationalsozialistische Ideen und sehen die Herrschaft von Militärdiktator General Ioannis Metaxas in den 1930er-Jahren als politisches Vorbild. Unter Metaxas war der italienische Überfall 1941 abgewehrt und durch eine griechische Gegenoffensive auf albanisches Gebiet zurückgeworfen worden.
Auf Flugzetteln der neofaschistischen Partei sind immer wieder ausländerfeindliche Slogans zu lesen, etwa: "Nicht ein arbeitsloser Grieche, nicht ein einziger illegaler Einwanderer in Griechenland", oder "Griechenland den Griechen". In den letzten Jahren veranstalteten "Morgenröte"-Mitglieder dementsprechend auch regelmäßig wahre Hetzjagden auf ausländische Mitbürger. Das aktuelle Parteiprogramm fordert die Ausweisung sämtlicher Migranten, selbst eingebürgerte Griechen sollen mittelfristig außer Landes befördert werden. An den Grenzen sollen laut "Goldener Morgenröte" Sprengfallen errichtet und dem Militär der Schießbefehl übertragen werden, sobald Menschen unerlaubt die Grenzen überschreiten.
"Fürchtet euch, wir kommen"
Eventuelle Hoffnungen, dass der Einzug ins Parlament die Partei etwas mäßigen könnte, hat ihr Anführer Michaloliakos jedenfalls bereits am Sonntag in einer ersten Pressekonferenz zerschlagen: "Fürchtet euch, wir kommen. Wir werden unseren Kampf innerhalb des Parlaments und außerhalb fortsetzen."
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