In Wien gestorben

Libyens Ex-Minister Ghanem in Tripolis beerdigt

Österreich
04.05.2012 16:50
Der in Wien gestorbene ehemalige libysche Ölminister Shukri Ghanem ist Freitagnachmittag in Tripolis beigesetzt worden, wie die dpa unter Berufung auf einen Augenzeugen meldete. Die Leiche war erst am Donnerstag von Wien nach Libyen ausgeflogen worden, nachdem die österreichischen Behörden den Körper des Verstorbenen freigegeben hatten.

Am Donnerstagabend hatte der Neffe des Verstorbenen, Loayi Ghanem, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, die Leiche seines Onkels sei nach Libyen ausgeflogen worden. Mitarbeiter von Reuters und der Nachrichtenagentur AFP bestätigten die Ankunft eines Sarges mit dem Namen Ghanems am Flughafen in Tripolis (siehe Bild 2).

Leblos in der Neuen Donau gefunden
Ghanem war am Sonntag tot in der Neuen Donau in Wien aufgefunden worden. Er war - vor seiner Flucht nach Wien im Mai 2011 - eine Schlüsselfigur im Regime von Machthaber Muammar al-Gadafi. Über das Ableben von Ghanem hatte es zuletzt wilde Spekulationen gegeben (siehe Infobox). Freunde und Kollegen sagen, der Politiker könnte ermordet worden sein.

Von 2003 bis 2006 Ministerpräsident Libyens
Ghanem war von 2003 bis 2006 Ministerpräsident und von 2006 bis Mai 2011 Ölminister Libyens. Von 1993 bis 2001 arbeitet er in Wien für die Organisation Erdölexportierender Länder (OPEC), wo er teilweise den Posten des Vize-Generalsekretärs innehatte.

Vor seiner Abkehr vom Gadafi-Regime war er verdächtigt worden, in Österreich Milliarden-Summen für den damaligen Machthaber geparkt zu haben. Das Außenministerium hatte jedoch stets bekräftigt, dass Ghanem weder auf EU- noch auf UNO-Sanktionslisten stehen würde. Zuletzt hatte der Libyer gemeinsam mit Teilen seiner Familie in Wien gelebt und dort ein Consulting-Büro betrieben.

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