Baby misshandelt?

Salzburger Ärzte: Aussagen der Eltern “passen nicht”

Österreich
02.05.2012 17:27
Im Fall jenes Babys, das am Montag mit zwei gebrochenen Beinen ins Landeskrankenhaus Salzburg eingeliefert worden war, sprechen die behandelnden Ärzte von einem "hochgradigen Verdacht auf Misshandlung". "Die Verletzungen passen nicht mit den Aussagen der Eltern zusammen", sagte Jan Bauer, interimistischer Leiter der Kinderchirurgie, am Mittwoch. Anzeige sei erstattet worden, nun liege es an der Polizei, den oder die Täter zu finden.

Die 25-jährige Mutter selbst hatte ihre kleine Hannah ins Kinderspital nach Salzburg gebracht. Dort stellten die Ärzte fest: Das Baby - es wird am kommenden Dienstag neun Monate alt - hat zwei gebrochene Unterschenkel.

"Brüche können so nicht passieren"
Am Mittwoch tagte ein Expertenteam. Fazit: "Das Kind bleibt im Spital, die Polizei ermittelt", erklärte Bauer. Die Mutter sagte, das Kind sei in der Gehschule gestürzt. Dazu Oberarzt Christian Heil, Leiter der Kinderschutzgruppe: "Solche Brüche können bei so einen Sturz nicht passieren." Und auch ein blauer Fleck im Gesicht - laut Mutter von einem Sturz auf ein Holzspielzeug - "könnte durchaus als Handabdruck zu sehen sein", formuliert es Heil vorsichtig.

"Wir haben die Polizei um Hilfe gebeten"
Das Baby war gemeinsam mit der Mutter im Spital aufgenommen worden. Am Dienstag, an dem wegen des Feiertages weniger Personal anwesend war, sei dann der Eindruck entstanden, die Eltern würden das Kind vorzeitig wieder nach Hause mitnehmen wollen. "Wir haben daher die Polizei um Hilfe gebeten, die ins Spital gekommen ist. Sie hat der Mutter auch eindrücklich erklärt, dass sie sich strafbar macht, wenn sie das Kind aus dem Spital wegbringt", so Bauer.

Hannah bleibe jetzt noch einige Tage in der Kinderchirurgie. Wo sie anschließend untergebracht wird, sei Sache der Jugendwohlfahrt. Die 25-jährige Mutter verhält sich laut Heil im Krankenhaus "sehr kooperativ".

Staatsanwaltschaft beauftragte Sachverständigen
Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat nun einen Sachverständigen mit der Erstellung eines medizinischen Gutachtens beauftragt, sagte Barbara Feichtinger, die Sprecherin der Behörde. Der Experte soll klären, wie die Verletzungen entstanden und wie schwer diese sind. Zudem sei das Landeskriminalamt mit weiteren Ermittlungen beauftragt worden, was unter anderem die Einvernahme der Eltern einschließt.

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