"Spuk ist vorbei!"

Nach 18 Coups: Polizei zerschlägt Juwelen-Bande

Österreich
02.05.2012 17:37
Ihre Coups - acht davon in Österreich - dauerten meist nur wenige Minuten, oft plünderten sie die Auslagen binnen Sekunden. Die Beute der Ostkriminellen: Schmuck und Uhren im Wert von mehr als einer Million Euro. Jetzt aber wurde die international operierende, 16-köpfige Rumänen-Bande sukzessive zerschlagen - nur mehr drei Bandenmitglieder sind auf freiem Fuß. "Gott sei Dank ist der Spuk vorbei", so einer der betroffenen Juweliere, Franz Theurer aus Amstetten, erleichtert zur "Krone".

Wie bei allen anderen Coups in Österreich, Deutschland und der Schweiz hatten die vorerst unbekannten Täter mit Brachialgewalt auch bei Theurer die Auslage eingeschlagen. Den Ermittlungs-Stein ins Rollen brachte dann ein Blitzeinbruch in Hohenems in Vorarlberg. "Dort konnten erste wertvolle Spuren gesichert werden", schildert Hardy Tschofen, Leiter des Landeskriminalamtes im westlichsten Bundesland. Von da an ging es Schlag auf Schlag.

Die polizeilichen Ermittlungen samt internationalem Austausch unter Leitung des LKA Vorarlberg führten in die rumänische Grenzstadt Drobeta Turnu Severin. "Wir konnten in Zusammenarbeit mit den rumänischen Kollegen bald konkrete Personen ermitteln", so German Meusburger vom LKA. Bereits im Dezember 2010 wurden zwei Personen bei einem Einbruchsdiebstahl in Luzern (Schweiz) festgenommen, wenige Monate später drei Mitglieder der Bande in Wels. Diese zeigten sich geständig und machten Angaben zum Aufbau der kriminellen Vereinigung.

44-jähriger Rumäne gilt als Haupttäter
Als Haupttäter gilt ein 44-jähriger Rumäne, der die Straftaten organisiert haben soll. Der Mann habe an die zwischen 16 und 29 Jahre alten Verdächtigen Heroin und Marihuana verkauft und sie dabei als Einbrecher angeworben, die extra für die Taten anreisten, so die Polizei. Die Beute wurde vermutlich nach Rumänien gebracht und dort weiterverkauft. Der Verbleib des Diebesgutes sei derzeit unbekannt, so die Ermittler. Der 44-Jährige wurde Anfang April 2012 in seiner Heimat festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Bei seiner ersten Einvernahme habe er sich nicht geständig gezeigt.

Sieben der insgesamt 19 bekannten Mitglieder der Bande wurden in Rumänien festgenommen, fünf in Österreich und je zwei in der Schweiz und Italien. Sieben wurden bereits rechtskräftig zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, weitere warten in verschiedenen Justizanstalten in Österreich, der Schweiz und Deutschland auf ihren Prozess. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner erklärte, durch die enge Zusammenarbeit mit der Justiz und ausländischen Behörden spiegle der Ermittlungserfolg die moderne Polizeiarbeit wider. Der gemeinsame Weg sei als klare Botschaft zu verstehen: "Österreich ist kein Tummelplatz für Einbrecher!"

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