In Spital eingeliefert

Gesichtsverletzung und Beinbrüche: Baby misshandelt?

Österreich
01.05.2012 15:02
In Salzburg ist am Dienstag ein Fall von möglicher Kindesmisshandlung bekannt geworden. Ein neun Monate altes Mädchen aus dem Flachgau ist am Montag von seinen Eltern mit schweren Verletzungen ins Landeskrankenhaus gebracht worden. Es hatte beide Beine gebrochen und Verletzungen im Gesicht, "die laut dem behandelnden Arzt eindeutig von Schlägen mit der Hand stammen", sagte Polizeisprecher Roland Loipold. Die Eltern gaben an, dass das Mädchen sich selbst in der Gehschule verletzt habe.

Das Baby wurde am Montag stationär in der Kinderchirurgie aufgenommen. Als die 25-jährige Mutter am Dienstag neuerlich im Spital erschien und ihre Tochter mit nach Hause nehmen wollte, wurde ihr dies aufgrund der schweren Verletzungen des Babys untersagt. Die Frau wollte sogar einen Revers unterschreiben, doch das Krankenhaus übergab das Kind der Mutter nicht. Am Vormittag erstattete die Klinik Anzeige wegen des Verdachts der Misshandlung.

Die Eltern, die in der Nähe des Wallersees leben, wurden bisher von der Polizei noch nicht einvernommen. "Wir haben noch keinen Auftrag von der Staatsanwaltschaft erhalten", sagte Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt. Den Grund dafür nannte Barbara Feichtinger, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg: Man möchte zuerst die Beratung der Kinderschutzgruppe abwarten. "Die tritt normalerweise bei Vorliegen eines Missbrauchsverdachtes ad hoc zusammen, wegen des Feiertages kann sie sich aber erst am Mittwoch mit dem Fall befassen", so Mick Weinberger von den Landeskliniken.

Kinderschutzgruppe trifft am Mittwoch zusammen
In der Kinderschutzgruppe sind das Jugendamt, Ärzte, Kinderpsychologen und die Gerichtsmedizin vertreten. Sie bewerten die Lage und überlegen, welche Maßnahmen zum Schutz des Kindes getroffen werden sollen, sagte Weinberger. Bis zum Zusammentreffen der Gruppe wolle man keine weitere Stellungnahme abgeben. "Der interimistische Leiter der Kinderchirurgie, Jan Bauer, möchte sich bis dahin nicht zu dieser Causa äußern. Es ist ja möglich, dass es sich tatsächlich um einen Unfall gehandelt hat, wie das die Eltern angegeben haben."

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