Wie berichtet, wird ab dem nächsten Jahr das gegenüber den österreichischen Finanzbehörden bisher nicht offengelegte Kapitalvermögen in der Schweiz pauschal besteuert (siehe Infobox). Dadurch soll Steuerunehrlichkeit bestraft werden.
Am Stichtag werden von den kontenführenden eidgenössischen Banken ganz automatisch zwischen 15 und 38 Prozent vom veranlagten Geld abgezogen und unserem Fiskus überwiesen. Vorsichtige Schätzungen der Bundesregierung gehen von Austro-Schwarzgeld in Höhe von 15 bis 25 Milliarden Euro aus. Zeitungen unseres Nachbarlandes nannten gar die unglaubliche Summe von 50 Milliarden Euro.
Steuerehrlichkeit statt Geldwäsche
Dass nun wohl bei vielen Steuerflüchtlingen das große Zittern bereits begonnen hat, will sich jetzt eine heimische Privatbank (siehe auch Interview in der Infobox) zunutze machen. Frei nach dem Motto "Weißgeld" wird für Vermögen auf Schweizer Konten offensiv und ganz legal geworben. Also Steuerehrlichkeit anstatt Geldwäsche.
Das Lockangebot, um einer Zwangsamnestie zu entkommen, beinhaltet eine Selbstanzeige mithilfe hausinterner Steuerexperten. Denn eine vollständige Deklaration aller steuerpflichtigen Erträge würde keinen Strafaufschlag kosten. Das Geldinstitut selbst rechnet nach Abzug aller Kosten damit, "dass in der Regel mehr als 90 Prozent des Vermögens zur freien Verfügung bleiben" - gegenüber dem Strafabschlag von bis zu 38 Prozent eigentlich unschlagbar. Kleiner Zusatz allerdings vonseiten der Privatbank: Diese Schätzung könne natürlich auch maßgeblich abweichen.
Ferner werden mit der "Weißgeldstrategie" ("Handeln Sie jetzt und mit dem richtigen Partner") auch österreichische Anleger mit Auslandskonten in anderen Steueroasen umworben.
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