Rund 50 geplant
Athen: Erstes Aufnahmelager für Illegale eröffnet
Das jetzt nahe der Ortschaft Amygdaleza errichtete Lager ist Teil einer Polizeischule. Die Menschen wurden in Containern untergebracht, in denen während der Olympischen Spiele im Jahr 2004 Polizisten gewohnt hatten, die zur Verstärkung aus den Provinzen nach Athen gekommen waren. Als weitere Lager sollen auch verlassene Kasernen des Militärs renoviert werden.
EU unterstützt Programm finanziell
Die EU, die den Ausbau der griechischen Asylbehörde und eine bessere Kooperation mit der Türkei fordert, unterstützt das Programm finanziell. Menschen, die kein Asyl bekommen, sollen so lange in den Lagern bleiben, bis sie zurück in ihre Herkunftsländer geschickt werden. Im Kampf gegen illegale Einwanderer will die Regierung in Athen zudem an der Grenze zur Türkei auch einen zehn Kilometer langen Zaun errichten (siehe Infobox). Deutschland und andere EU-Staaten hatten Griechenland zuletzt vorwegworfen, ihre Pflichten nicht zu erfüllen, und gedroht, wieder Grenzkontrollen für Reisende aus Griechenland einzuführen.
Thema dominiert Wahlkampf
In Athen ist die illegale Migration neben der Wirtschaftskrise mittlerweile eines der größten Probleme. In Ghettos suchen Menschen aus asiatischen und afrikanischen Staaten im Müll nach Essbarem. Prostitution, Drogenhandel und Kriminalität gehören zum Alltag. Angesichts der anhaltenden Wirtschaftsschwäche und Sorgen über steigende Kriminalität ist das Thema illegale Einwanderung auch im Wahlkampf dominierend.
In Griechenland leben mittlerweile mehr als eine Million Migranten - bei einer Gesamtbevölkerung von rund 11,5 Millionen Menschen. Pro Jahr kommen über die See- und Landgrenzen etwa 130.000 Menschen illegal ins Land, der größte Teil von ihnen über die Türkei, die dann in andere EU-Staaten weiterreisen. Hatten die Behörden diese Menschen in der Vergangenheit aufgegriffen, mussten sie sie oft angesichts fehlender Möglichkeiten zur Unterbringung wieder auf freien Fuß setzen.
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