UNO-Friedenseinsatz

Fischer bei unseren 156 Blauhelmen im Libanon: “Danke”

Österreich
27.04.2012 17:04
"Es ist sehr spannend hier", sagt Major Kaltenegger. "Niemand weiß, wer wann den Abzug zieht." Entsprechend scharf waren auch die Sicherheitsvorkehrungen, als Bundespräsident Heinz Fischer und seine Frau Margit dem österreichischen Kontingent im UNIFIL-Camp Naqura im südlichen Libanon einen Truppenbesuch abstatteten.

Schon auf dem Weg zu dem russischen UNO-Transporthubschrauber, der Heinz Fischer von Beirut ins UNIFIL-Camp flog, wurde die Strecke von der libanesischen Armee mit Panzerfahrzeugen gesichert. Eine nicht übertriebene Maßnahme, war doch nur wenige Stunden zuvor im Botschaftsviertel der libanesischen Hauptstadt ein Koffer voll Sprengstoff gefunden worden.

Anschläge mit Bomben am Straßenrand
Auch der Einsatz der 156 Österreicher – unter ihnen sieben Frauen – ist keineswegs ungefährlich. Allein im Vorjahr wurden bei drei Anschlägen mit Bomben am Straßenrand fünf Franzosen und sechs Italiener verletzt. Ein österreichischer Offizier hat vor sechs Jahren im Südlibanon sein Leben verloren.

Mit Störglocke gegen Sprengfallen
Derzeit sind die Österreicher im Herzland der Schiiten-Miliz Hisbollah im Rahmen der 12.000 hier stationierten UNO-Soldaten als Transport- und Logistikeinheit tätig. Mehr als 500.000 Kilometer haben sie mit ihren Bussen und Lastwagen in den vergangenen fünf Monaten schon zurückgelegt - glücklicherweise ohne den geringsten Zwischenfall. Damit das auch so bleibt, fährt jedem Transport ein sogenanntes Jama-Fahrzeug voraus, das über lange Antennen eine Störglocke mit einem Radius von 30 bis 50 Metern aussendet, die das Fernzünden von Sprengfallen am Straßenrand verhindern soll.

Die Mission der UNIFIL-Truppe ist die Verhinderung eines neuen Krieges zwischen Israel und dem Libanon. Zu kleineren Scharmützeln kommt es dennoch regelmäßig. Trotzdem ist die Lage derzeit so ruhig wie schon lange nicht. "Und wir arbeiten hart daran, dass es auch so bleibt", sagt der italienische Kommandant des Einsatzes.

Fischer dankte Soldaten für ihren Einsatz
Zu Ehren des Bundespräsidenten kochten die Österreicher extra groß auf: In ihrer "Edelweiß-Hütte" gab es Nudelsuppe und Tafelspitz. "Wir sehen Ihren Besuch als Wertschätzung und Dank für unsere Arbeit", sagte der österreichische Kommandant, Oberstleutnant Erkinger. "Viel wichtiger", antwortete Heinz Fischer, "ist es, dass ich mich bei Ihnen bedanke. Bei jedem Einzelnen von Ihnen – für den gefährlichen Job, den Sie hier erledigen."

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