Babyleichen entdeckt

D: Mutter bestreitet Tötung ihrer drei Säuglinge

Ausland
26.04.2012 13:29
Nach dem Fund von drei Babyleichen im hessischen Langgöns in Deutschland bestreitet die Mutter, ihre Kinder getötet zu haben. Die Frau habe ausgesagt, es habe sich um Totgeburten gehandelt, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Gießen, Ute Sehlbach-Schellenberg, am Donnerstag. Ob die Aussage der 40-Jährigen der Wahrheit entspreche, werde noch geprüft. Bis dahin bleibe es dabei, dass gegen die Frau wegen des Anfangsverdachts eines dreifachen, vorsätzlichen Tötungsdeliktes ermittelt werde.

Zwei der Babys waren bei Auflösung der Wohnung der Frau in Camping-Kühlboxen entdeckt worden. Bei der Durchsuchung einer von der 40-Jährigen genutzten Garage wurde schließlich das dritte tote Kind entdeckt. Es lag ebenfalls in einer verschlossenen Box und war wie die beiden zuvor gefundenen Säuglinge auch schon länger tot, so die Staatsanwältin.

Zwei der Säuglinge waren Buben. Das Geschlecht des dritten Kindes sei noch nicht geklärt, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft zu den ersten Ergebnissen der Obduktion. Aufgrund des Zustandes der Leichen ist die Obduktion jedenfalls schwierig. Die Ermittlungsbehörde schloss aber aus, dass es sich bei den toten Säuglingen um Drillinge handelt.

Analyse der Spuren schwierig
Die Ermittler befragten am Donnerstag zudem weitere Zeugen und werteten Spuren am möglichen Tatort aus. Weil sich die Analyse der Ergebnisse und die Untersuchung der Leichen als schwierig erwiesen, wollten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst keine gemeinsame Pressekonferenz geben. Zum Aufenthaltsort der Mutter machte die Ermittlungsbehörde keine Angaben. Es sei weiter offen, ob sich der Anfangsverdacht gegen die Frau erhärten werde, sagte Sehlbach-Schellenberg.

Unabhängig von dem aktuellen Fall, in dem eine Schuld der Frau laut Staatsanwaltschaft noch längst nicht erwiesen ist, betonte der bekannte deutsche Kriminologe Rudolf Egg, dass in Deutschland nur noch sehr selten Mütter gleich mehrere ihrer Babys töten. Die diesbezüglichen Zahlen seien in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Für Frauen, die ungewollt schwanger werden und ein Kind nicht behalten wollen, gebe es genug andere Möglichkeiten: Abtreibungen, Babyklappen oder die Freigabe zur Adoption.

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