"Mission Stratos"

Baumgartner: “Die Schallmauer bleibt ein Fragezeichen”

Österreich
23.04.2012 17:00
Braun gebrannt, durchtrainiert und nach dem letzten erfolgreichen Test motiviert bis in die Haarspitzen: So erlebte "Krone"-Redakteur Gernot Huemer Überflieger Felix Baumgartner bei seinem letzten Österreich-Besuch vor dem großen Fall aus dem Weltall und erfuhr spannende Details zur "Mission Stratos".

"Krone": Felix, du bist zum ersten Mal nach deinem Sprung aus 22 Kilometern Höhe wieder in Salzburg. Welche Erkenntnisse hat dieser Test für dich gebracht?
Felix Baumgartner: Für uns war das ein ganz wichtiger Schritt, bei dem wir unser Ziel um einiges überboten haben. Eigentlich wollte ich ja aus einer Höhe von 18 Kilometern springen. Aber der erste Ballon ist gerissen, daher mussten wir einen größeren nehmen. Und dann bin ich eben gleich noch weiter hinauf und es hat zu 90 Prozent alles geklappt. Für mich war wichtig, die 16-km-Marke zu überschreiten, ab der das Wasser im Körper zu kochen beginnt.

"Krone": Deshalb musst du reinen Sauerstoff einatmen?
Baumgartner: Ja, zwei Stunden vor dem Start und während des dreistündigen Aufstiegs auf 36 Kilometer. Ich muss den Stickstoff aus meinem Blut bringen. Der würde Bläschen bilden und ziemliche Schmerzen verursachen.

"Krone": Was isst man vor so einem Sprung?
Baumgartner: Auf jeden Fall nichts, das Gase erzeugt. Denn das würde einen umbringen. Ich habe bei einem Abendessen mit Neil Armstrong gesprochen. Er hat mir das typische Raumfahrer-Menü empfohlen: Eier und Steaks. Aber das muss man in der Früh erst einmal hinunterbekommen.

"Krone": Wo wird sich Felix Baumgartner bis zum großen Moment aufhalten?
Baumgartner: Wechselweise im schweizerischen Arbon am Bodensee, meinem neuen Wohnsitz, und Los Angeles.

"Krone": Wann findet der nächste Test statt?
Baumgartner: Der ist für Ende Juni geplant. Dann dauert es fünf Wochen, bis meine Raumkapsel wieder einsatzbereit ist. Da bleibe ich in Amerika und werde das Leben noch einmal genießen, damit ich dann entspannt einsteigen kann.

"Krone": Wo liegen die Knackpunkte der "Mission Stratos"?
Baumgartner: Das fängt beim Launchen des Helium-Ballons an. Der hat ein Volumen von 850.000 Kubikmetern. Ein normaler Heißluftballon hat 4.000 Kubikmeter. Bei einer Windgeschwindigkeit von vier km/h können wir noch starten, bei sechs nicht mehr. Sehr komplex ist der Ausstieg aus der Kapsel, da muss jeder Handgriff sitzen. Und da bin ich erst am Beginn des Sprungs. Was dann beim Durchbrechen der Schallmauer passiert, kann niemand sagen. Es bleibt also bis zum Schluss spannend.

"Krone": Felix bedeutet "der Glückliche". Wie viel Glück braucht Felix Baumgartner, um den Sprung aus 36 Kilometer Höhe zu überstehen?
Baumgartner: Natürlich braucht jeder Mensch Glück. Aber darauf verlasse ich mich nicht. Ich setze auf mein Können und eine perfekte Vorbereitung.

"Krone": Wer zittert in New Mexico mit, wenn es so weit ist?
Baumgartner: Meine Mutter lässt es sich nicht nehmen, dabei zu sein. Auch wenn mir das gar nicht so recht ist. Und meine Freundin Nicole Öttl.

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