Papyrus-Fund

Teile von Totenbuch des Amenhotep in Brisbane entdeckt

Wissenschaft
23.04.2012 11:03
Einen überraschenden Fund hat ein britischer Ägyptologe in einem australischen Museum gemacht: Im Queensland-Museum in Brisbane lagen Fragmente eines wichtigen ägyptischen Papyrus, des sogenannten "Totenbuchs von Amenhotep", seit 99 Jahren unerkannt im Keller, berichten australische Medien.

John Taylor (Bild), der Ägypten-Kurator des British Museum in London, war zu Gast in Brisbane, um eine Ausstellung vorzubereiten. Auf einem Papyrusfragment erkannte er die Namenshieroglyphe des Priesters und Chefbaumeisters Amenhotep und löste so einen Teil eines archäologischen Puzzles.

Rund 3.400 Jahre alt
Das Fragment ist ein Stück des "Totenbuchs von Amenhotep". Der Priester war verantwortlich für den Bau des bekannten Tempels des Amun-Re in Karnak vor 3.400 Jahren. "Der Papyrus ist nicht von irgendjemandem - Amenhotep war einer der höchsten Beamten, als Ägypten am Gipfel seiner Blüte stand", erklärte Taylor. "So eine Entdeckung macht man nur einmal im Leben."

Auf Nachfrage erfuhr er, dass im Museumskeller noch weitere Fragmente des Papyrus lagern. Eine Frau hatte sie dem Museum vor 99 Jahren gespendet, doch niemand erkannte damals deren Bedeutung. Das Totenbuch (Bild 2 zeigt ein Stück davon) wurde bereits im Jahr 1890 entdeckt. Teile davon wurden an Sammler und Museen verkauft.

Totenbuch soll digitalisiert werden
Taylor plant nun, die empfindlichen Papyrusteile zu fotografieren und digital mit Fragmenten aus Museen in London, Boston und New York zusammenzufügen. Das Museum will die Nachfahren der Spenderin ausfindig machen. Vielleicht erfahre man so mehr über die Geschichte des Papyrus, sagte Museumsdirektor Ian Galloway. "Wir sind unglaublich überrascht, dass wir ein so wichtiges Objekt in unserer Sammlung hatten", fügte er hinzu.

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