Blizzard und sein Online-Rollenspiel "World of Warcraft" trugen in der Kategorie "Verbraucherschutz" den unrühmlichen Sieg davon, da das Spiel "so ziemlich jede einzelne Datenspur" der Spieler protokolliere – "sogar die Art und Weise, wie jemand eine bestimmte Aufgabe gelöst hat", wie es zur Begründung hieß.
"Psychologen können daraus ablesen, wer eine militärische Laufbahn einschlagen könnte, wer in der Bankbonität herabgestuft werden sollte, wer über Führungsqualitäten verfügt, wer potenziell spielsüchtig oder wahrscheinlich arbeitslos ist", so Laudator Frans Valenta vom Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FifF).
Einen BigBrotherAward gab es aber auch für die auf der diesjährigen CeBit so gehypte "Cloud" (Kategorie Kommunikation) – denn seine Daten in einer nebulösen Serverfarm irgendwo auf der Welt abzuspeichern, sei der Albtraum jedes datenbewussten Menschen, so die Initiatoren des Negativspreises.
"Fast alle Cloud-Anbieter sind amerikanische Firmen – und die sind laut Gesetz verpflichtet, US-Behörden Zugriff auf alle Daten in der Cloud zu geben, auch wenn sich die Rechnerparks auf europäischem Boden befinden. Damit ist die Cloud ein gefährlicher Trend, der die Nutzerinnen und Nutzer gläsern macht", kritisieren sie.
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