"Sie sind dabei so effektiv, dass der Wurm im Laufe der Evolution seinen kompletten Verdauungsapparat inklusive Mund und Darm aufgegeben hat und sich nur über die Symbionten ernährt", teilte Professor Nicole Dubilier vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen in einer Aussendung mit.
Kohlenmonoxid ist geruchlos, Schwefelwasserstoff riecht übel - hochgiftig sind beide für den Menschen. Auch aus Wasserstoff und organischen Nährstoffen in der Umgebung können die Bakterien des Wurms Energie gewinnen.
Keine Ausscheidungsorgane
Und es gebe noch eine Nahrungsquelle für den Winzling, schreiben die Forscher vom Max-Planck-Institut und der Universität Greifswald zusammen mit Kollegen aus Freiburg, Italien und den USA: Dank der Bakterien könne er seine eigenen Stoffwechselprodukte nutzen. "Der Wurm kann deshalb nicht nur auf seinen Verdauungsapparat, sondern auch auf seine Ausscheidungsorgane verzichten", erläuterte Dubilier. Das sei bisher von keinem einzigen Meerestier bekannt.
Die Expertin beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit dem ungewöhnlichen Wurm. Dass seine Bakterien energiereiche Schwefelverbindungen nutzen können, war schon länger bekannt. In der aktuellen Studie konnten die Wissenschaftler nun aber weitere Stoffwechselwege entschlüsseln.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.