Gewalt geht weiter

Erste UNO-Beobachter in Syrien eingetroffen

Ausland
16.04.2012 10:42
Am späten Sonntagabend, einen Tag nach dem Beschluss des UNO-Sicherheitsrats über die Entsendung einer Beobachtermission nach Syrien, ist ein Vorausteam der Vereinten Nationen in Damaskus angekommen. Dies bestätigte der UNO-Sprecher für die Mission, Kieran Dwyer. Die Aufgabe der Blauhelme wird es sein, den Truppenabzug aus den Städten und die bisher brüchige Waffenruhe zu überwachen.

Bis dato ist ein fünfköpfiges Expertenteam der UNO-Beobachtermission unter Leitung des marokkanischen Obersten Ahmed Himmiche in Damaskus eingetroffen. Etwa 25 weitere Beobachter sollen demnächst folgen. Später soll ihre Zahl auf etwa 260 Mann anwachsen.

Die Aufgabe der Blauhelme ist es, den Truppenabzug aus den Städten und die Waffenruhe zu überwachen. Beides ist Teil des Sechs-Punkte-Plans des Sondergesandten Kofi Annan, den sowohl die Regierung als auch die Opposition akzeptiert hatte.

Bevor das UN-Vorauskommando allerdings seine Arbeit in den Städten und Dörfern des Landes aufnehmen kann, muss zusammen mit den syrischen Behörden ein Protokoll vereinbart und unterzeichnet werden, so ein Mitglied des Expertenteams.

Keine Einwände gegen Beobachter
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana schrieb am Montag, die Regierung habe nichts gegen die Präsenz der Beobachter, solange die Souveränität des Landes nicht verletzt werde. Vielmehr hoffe sie, dass die Beobachter die Machenschaften der "bewaffneten terroristischen Banden" bezeugen.

Gewalt geht weiter
Bislang hat die Ankunft der UNO-Militärbeobachter keinerlei Auswirkungen auf die Lage in Syrien. Regimegegner und syrische Menschenrechtler berichteten am Montag von neuem Granatbeschuss auf zwei Viertel der Stadt Homs. In der Stadt Hama sollen in der Nacht zwei Zivilisten in ihrem Auto erschossen worden sein. Aus Idlib wurden Gefechte zwischen Deserteuren und Truppen des Regimes von Präsident Bashar al-Assad gemeldet.

Auch am Sonntag hatte die syrische Armee die Stadt Homs bombardiert und sich Gefechte mit Deserteuren geliefert. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mitteilte, waren es die heftigsten Angriffe seit dem Beginn der Waffenruhe. Zudem gab es Kämpfe zwischen Soldaten und Deserteuren in Al-Bab in der Provinz Aleppo.

Landesweit starben am Wochenende laut der Beobachtungsstelle mindestens 18 Menschen, seit Beginn der Waffenruhe waren es mehr als 55, die meisten von ihnen Zivilisten.

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