Ex-Diktator gesteht:

“In Argentinien wurden 8.000 Menschen getötet”

Ausland
14.04.2012 10:47
Der zu lebenslanger Gefängnisstrafe verurteilte argentinische Ex-Diktator Jorge Rafael Videla (Bildmitte) hat sich erstmals ausgiebig über die Ermordung von Oppositionellen geäußert. Während der von ihm geführten Diktatur von 1976 bis 1983 seien von den Streitkräften bis zu 8.000 Menschen getötet worden, gibt der ehemalige General in einem am Samstag erschienenen Buch zu. Die Leichen seien versteckt oder "zerstört" worden, um Proteste im In- und Ausland zu vermeiden.

"Wir mussten eine große Anzahl an Menschen beseitigen", sagte Videla dem Journalisten Ceferino Reato während der in der Zelle des Ex-Generals geführten Gespräche. Die ersten Listen der Personen, die festgenommen werden sollten, seien bereits drei Monate vor dem Staatsstreich von den Militärs zusammengestellt worden.

Über das Schicksal jedes gefassten Oppositionellen wurde laut Videla von einer Arbeitsgruppe unter dem Kommando eines Generals entschieden: Freilassung, öffentlich anerkannte Haft oder "disposición final" - was übersetzt "Endlösung" bedeutet, womit allerdings die Tötung und das Verschwinden der Leiche gemeint war.

Auch das Buch, das die Geheimnis des Ex-Diktator offenbart, trägt den Titel "Disposición final".

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