Mord in Schwechat

59-jährige Frau erschlagen – SMS als heißeste Spur

Niederösterreich
14.04.2012 11:20
Eine SMS ist derzeit die wohl heißeste Spur zum Mörder einer 59-jährigen Frau, die am Donnerstagnachmittag in einer Wohnung im niederösterreichischen Schwechat tot aufgefunden worden war. Das Opfer dürfte bereits vor Wochen ermordet worden sein. Dass die Nachbarn die Polizei nicht schon früher verständigten, liegt an einer SMS, die von der 59-Jährigen zu kommen schien. Der Täter wollte so offenbar Zeit gewinnen.

Kurz nachdem die Frau um den 20. März zum letzten Mal lebend gesehen worden war, hatten ihre Nachbarn laut einem Bericht der Mittags-"ZiB" die Polizei verständigen wollen - vor der Wohnungstür der 59-Jährigen liegen gebliebene Zeitungen waren den anderen Hausbewohnern merkwürdig vorgekommen.

Mysteriöse SMS aus "Grac"
Doch gerade als man sich an die Polizei wenden wollte, empfing eine Nachbarin eine SMS, scheinbar von der Vermissten. In dieser Kurznachricht, die "voll mit Rechtschreibfehlern gewesen" sein soll, habe der - sich als die 59-Jährige ausgebende - Absender davon berichtet in "Grac" (!) zu sein, und in einer Woche zurückzukehren. Ein Verschleierungsversuch des Täters?

Weil sich die Post inzwischen weiter vor der Tür gestapelt hatte, habe eine Nachbarin in dem Haus die Polizei am Donnerstag dann tatsächlich alarmiert, so Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg. Auch der Hund eines Nachbarn hatte an der Tür immer wieder angeschlagen. Gegen 17 Uhr wurde dann in der Wohnung der Frau Nachschau gehalten. Dort habe man die Tote in der Küche am Boden liegend vorgefunden, so Chefinspektor Leopold Etz vom LKA.

Frau laut Obduktion erschlagen
Nach der Obduktion am Freitagabend steht nun auch die Todesursache fest: So sei der 59-Jährigen mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen worden. Die Frau erlag schließlich ihren schweren Schädelverletzungen, wie Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, am Samstag mitteilte. Die Bluttat dürfte sich vor mehr als drei Wochen zugetragen haben.

Hinweise auf ein mögliches Motiv für die Tat gibt es bislang nicht. Die Frau lebte in bescheidenen Verhältnissen, auch gebe es in der Wohnung weder Spuren, die auf Raub oder Einbruch noch auf Kampf oder Durchsuchung hindeuten würden, wie Oberst Franz Polzer, Chef des LKA, am Freitagnachmittag erklärte. Der Schlüssel habe innen gesteckt, man habe die Eingangstür also offensichtlich ins Schloss fallen lassen. Die Ermittlungen bezüglich möglicher Tatverdächtiger laufen auf Hochtouren.

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