Tiefe Einblicke

Google-Brille ist Datenschützern ein Dorn im Auge

Elektronik
12.04.2012 15:57
Sie ist Navigationsgerät, Fotoapparat, Internet, Telefon und Wetterdienst in einem – die neue "Google-Brille", die vielleicht schon zu Weihnachten auf den Markt kommen soll, lässt das Herz vieler Technik-Fans höher schlagen. Den Datenschützern ist sie eher ein Dorn im Auge, speichert sie doch jeden Wimpernschlag ab.

Revolutioniert sie unser Leben oder ist die "Google-Brille" nur ein weiteres Überwachungs-Utensil, auf das man gerade in Vorratsdatenspeicherungs-Zeiten getrost verzichten sollte? Letzteres, meinen Datenschützer auf der ganzen Welt und geben für ihre Entscheidung auch gleich drei Gründe an.

  1. Biologischer Bewegungsmelder: Die Brille, so der deutsche Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar, gibt noch mehr Informationen über den Nutzer preis und liefert genaue Aufenthaltsorte. Geschickte Hacker, so die Angst vieler, könnten in das Gerät eindringen und würden quasi jene Bilder sehen, die auch der Brillenträger sieht.
  2. Spanner-Spielzeug: Das Hightech-Gerät auf der Nase kann Fotos schießen und sogar Videos aufnehmen. Ganz zur Freude vieler Voyeure, die so unbemerkt Material zusammenstellen könnten über die Objekte ihrer perversen Begierden.
  3. Behörden-Zugriff: Für den heimischen Datenschützer Hans Zeger wiegt jedoch Punkt drei am schwersten. "US-Behörden haben ungehindert Zugriff zu den Google-Daten", erklärt er. Somit auch auf die Bewegungsprofile der Nutzer. Und auf die Dinge, die sie sich gerne ansehen. Zeger: "Wer häufig und ohne es zu wissen, vielleicht mehrmals strategisch wichtige Gebäude fotografiert, kann so schlimmstenfalls sogar im Dunstkreis der Terrorverdächtigen landen."

So schrecklich muss es freilich nicht enden, doch Google könnte – so die Befürchtung – die Daten auch weiterverkaufen. Was sieht sich wer an, wohin reisen Junge, was kaufen Ältere? Je personenspezifischer diese Informationen sind, umso mehr lässt sich damit verdienen.

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