Bayern bezwungen

Jürgen Klopp: “Real Madrid verteidigt nicht so gut wie wir”

Fußball
12.04.2012 11:27
Als "außergewöhnlich" und "phantastisch" hat Dortmund-Coach Jürgen Klopp die Leistung seiner Mannschaft beim 1:0 im dramatischen Gipfeltreffen gegen Bayern München am Mittwoch bezeichnet. Mit sechs Punkten Vorsprung auf den schärfsten Verfolger in der Liga tat sich "Kloppo" auch leicht, dem Widersacher nun für die Champions League viel Glück zu wünschen. Hinsichtlich des Halbfinal-Duells mit den "Königlichen" aus Madrid machte Klopp den Bayern Hoffnung: "Real Madrid verteidigt nicht so gut wie wir."

"Kloppo" war wieder in seinem Element. Wenngleich der "Vulkan Klopp" beim entscheidenden 1:0 durch Lewandowski erst mit etwas Verspätung explodierte, weil er offenbar damit rechnete, dass sein Stürmer beim genialen "Fersler" im Abseits stand. Dann aber gab's kein Halten mehr. Der Borussen-Bändiger sprang freudetrunken dem Dortmunder Sternenhimmel entgegen, umarmte die gesamte Betreuerbank, jubelte den Fans der Schwarz-Gelben überschwänglich zu.

"Unser bestes Spiel"
Und auch sprüchetechnisch lief der Meistercoach von 2011 nach der Partie zur Höchstform auf. "Wir sind alle ein bisschen verknallt in den Verein, das muss man ab und zu auch ein bisschen raus lassen", erklärte er seine Emotionen. "Ich glaube, man kann es nicht viel besser spielen, als wir das am Mittwoch gespielt haben - gegen diese Qualität, die die Bayern in die Waagschale werfen. Das war das beste Spiel, das wir bisher gegen sie gemacht haben."

"Bayern soll die Champions League gewinnen"
Wenngleich er sich zur Meisterschaft trotz Sechs-Punkte-Vorsprungs auf die Bayern noch nicht gratulieren lassen wollte ("Jetzt warten mit Schalke und Gladbach sehr schwierige Aufgaben auf uns") - den Münchnern traut er den Titelgewinn offenbar auch nicht mehr zu. Zumindest legte er dem Rekordmeister nahe, sich jetzt voll auf die Champions League zu konzentrieren. "Ich wünsche ihnen viel Glück gegen Real Madrid. Bayern soll die Champions League gewinnen", wird Klopp auf der BVB-Homepage zitiert. Chancen sieht Klopp für die Bayern allemal. Denn: "Eines ist klar: Real Madrid verteidigt nicht so gut wie wir."

Robben: "Bitter, enttäuschend, peinlich"
Während in Dortmund die Freude ob der (Vor-)Entscheidung im Titelkampf keine Grenzen kannte, war im Lager der Bayern die Enttäuschung riesig. Vor allem bei Unglücksrabe Arjen Robben, dem in der Partie so ziemlich alles misslang: Erst hob er beim entscheidenden Dortmunder 1:0 durch Lewandowski das Abseits auf, danach verschoss er einen Elfmeter, den er selbst noch herausgeholt hatte, und schließlich ließ er knapp vor Schluss eine weitere 100-prozentige Möglichkeit auf den Ausgleich aus. "Das ist sehr bitter und sehr enttäuschend. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist peinlich. Ich habe zuletzt zehn oder elf Elfmeter in Folge verwandelt", so Robbens Kommentar.

Beckenbauer: "Bei mir hätte er nicht geschossen"
Eine Rüge gab's für den Niederländer von Franz Beckenbauer. "Bei mir als Trainer hätte Robben nicht geschossen. Es ist Gesetz im Fußball, dass der Gefoulte nicht schießt, aber vielleicht ist das Gesetz geändert worden oder noch nicht bis nach Holland durchgedrungen", sagte der "Kaiser" im TV-Sender Sky. Für Robben ist jedenfalls klar: "Wir können fast sagen, dass Dortmund Meister ist."

Ähnlich sah es auch sein Trainer Jupp Heynckes, der zwar ein "Klassespiel von beiden Mannschaften" gesehen haben wollte, bezüglich Titelambitionen seiner Bayern aber meinte: "Die Chancen liegen jetzt klar bei Dortmund. Mit einem 1:1 wäre alles offen gewesen, so wird es jetzt sehr schwierig."

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(Bild: KMM)



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