Um diesen Bedarf decken zu können, treibe die Mobilfunkbranche den Ausbau der vierten Mobilfunk-Generation LTE voran, sagte Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. "Ein Smartphone generiert zirka 50-mal mehr Datenverkehr als ein Handy. Wir wissen auch, dass ein Laptop ca. 25-mal mehr Traffic erzeugt als ein Smartphone", erklärte Ametsreiter.
In Österreich werde es daher heuer zu einer Intensivierung des Ausbaus der schnelleren Mobilfunk-Technik LTE (Long Term Evolution) kommen. "Wir rechnen damit, dass Wien und auch die Landeshauptstädte und große Ballungszentren bis 2015 voll versorgt sind", das seien 30 bis 33 Prozent der Bevölkerung. Bis 2020 soll dann ganz Österreich mit dem schnellen Mobilfunkstandard versorgt sein.
Jeder Österreicher besitzt durchschnittlich 1,5 SIM-Karten
Die Anzahl der SIM-Karten in Österreich ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 12,9 Millionen gestiegen. "Das heißt, dass im Durchschnitt jeder Österreicher über eineinhalb SIM-Karten verfügt", sagte Lothar Roitner, Vizepräsident der Interessensvertretung FMK Forum Mobilkommunikation. In den letzten 15 Jahren sei der Mobilfunk zum einem alltäglichen Gut für alle geworden. "Ich würde mich zu sagen trauen, dass in den letzten hundert Jahren keine Technologie eine derartig rasante Entwicklung gehabt hat", so Roitner.
Sinkende Umsätze trotz steigender Qualität
Die vier Mobilfunkbetreiber haben derzeit etwa 11.800 Mitarbeiter, die ausstattende Industrie rund 2.500, das sei etwa das gleich Niveau wie vor einem Jahr, so Roitner. Zusammen mit vor- und nachgelagerten Bereichen generiere die Mobilfunkbranche insgesamt 30.000 Arbeitsplätze. Andererseits sei der Gesamtumsatz 2011 um 9,3 Prozent auf 4,35 Milliarden Euro zurückgegangen. "Der Umsatz aller Mobilfunkbetreiber sinkt, obwohl sich die Qualität der Dienstleistungen kontinuierlich verbessert und die angebotenen Tarifpakete mehr Freieinheiten inkludieren als noch vor einem Jahr."
"Österreich ist das günstigste Mobilfunkland"
Diese Entwicklung, so FMK-Geschäftsführerin Margit Kropik, wirke sich auch auf den internationalen Vergleich aus. "Der 'EU 15 OECD'-Warenkorb beweist: Österreich ist das günstigste Mobilfunkland." Von der Sprachtelefonie kann man sich jedenfalls keine zusätzlichen Umsätze erwarten, laut Kropik hat man hier mit 22,2 Milliarden Gesprächsminuten (+0,96 Prozent) die "Reiseflughöhe" erreicht. Anders bei Textnachrichten: Sie legten im vergangenen Jahr um fast 13 Prozent auf 7,2 Milliarden Nachrichten zu.
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