Formel-1-Damen

Wolff & Kaltenborn sorgen für rot-weiß-rote Frauenpower

Sport
11.04.2012 14:36
Starke Frauen in der Formel 1: Die Wienerin Monisha Kaltenborn (Bild rechts) übernimmt bald das Teamchef-Amt bei Sauber, die britische Rennfahrerin Susie Wolff (Bild links) wird Entwicklungsfahrerin beim englischen Williams-Rennstall. Das Engagement der 29-jährigen Wahlösterreicherin, die ihren Schwerpunkt aber weiter mit Mercedes im Deutschen Tourenwagen Masters hat, wurde am Mittwoch in Wien verkündet.

Dies deshalb, weil Wolff, die vor ihrer Heirat Stoddart hieß, seit dem Vorjahr mit dem österreichischen Ex-Rennfahrer, Finanzinvestor und Williams-Direktor Christian "Toto" Wolff verheiratet ist. Bei der Präsentation in einem Wiener Kaffeehaus war es beiden wichtig zu betonen, dass es sich um keinen PR-Gag handle und Ehemann Toto in die Entscheidung nicht involviert gewesen sei.

Vielmehr habe man nach einem ausgiebigen Simulatortest entschieden, Geld in die Ausbildung von Susie Wolff zu investieren. Teamchef Frank Williams bekräftigte in einer Aussendung: "Toto war nicht involviert. Die Ernennung zur Entwicklungsfahrerin erfolgte nach sorgfältiger Prüfung durch den Aufsichtsrat."

Ecclestone ist begeistert
Selbst Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone zeigte sich begeistert. "Wenn Susie so schnell ist, wie sie hübsch ist, ist sie eine enorme Bereicherung für jedes Team. Ich freue mich sehr, sie in der Formel 1 zu sehen", sagte der 81-Jährige. Wolff wird ein Zweijahresprogramm durchlaufen und neben aerodynamischen Tests und intensiven Simulatordurchläufen spätestens im Sommer auch einen vollen Wettkampf-Test mit dem FW34 auf einer europäischen Rennstrecke absolvieren.

"Es war immer schon mein großer Traum, ein Formel-1-Auto zu fahren", sagte Susie Wolff, die seit ihrem achten Lebensjahr Motorsport betreibt und seit sechs Jahren in der DTM startet. Sie tritt nun freilich auch an, um zu zeigen, wozu Frauen in der männerdominierten Motorsport-Königsklasse fähig sind.

Auch Marussia hat eine Fahrerin im Team
Zumindest ein halbes Dutzend hat es vor ihr schon probiert, außer der mittlerweile verstorbenen Italienerin Lella Lombardi hat aber keine Fahrerin nachhaltigen Eindruck hinterlassen oder gar Punkte gemacht. Erst im März präsentierte das Nachzüglerteam Marussia die 32-jährige Spanierin Maria de Villota als F1-Testfahrerin. Die derzeit vielleicht begabteste Fahrerin, die US-Amerikanerin Danica Patrick, bleibt in der Indy-Car-Serie.

Wolff soll konkurrenzfähige Pilotin werden
Die Ausbildung bei Williams soll zeigen, wie weit Susie Wolff kommen kann und hat zum Ziel, dieses Jahr ein Formel-1-Auto zu fahren. Toto Wolff: "Es geht um Wettbewerbsfähigkeit im Motorsport. Wir haben jetzt schon eine Teamchefin, jetzt geht es darum, ob wir es schaffen, ein Mädchen zu einer konkurrenzfähigen Formel-1-Pilotin auszubilden. Williams geht das sehr ernst an", betonte der Team-Miteigentümer.

Susie Wolff selbst sagte zum Thema "Frau in der Formel 1": "Ich fahre seit jeher für mich selbst. Ich wollte nie als PR-Gag einmal in einem Formel-1 Auto sitzen und gleich wieder weg sein, sondern mir diese Chance verdienen. Jetzt habe ich diese Möglichkeit, einen Traum zu schaffen, diese Chance möchte ich mit beiden Händen packen." Als Fahrerin in nächster Zeit Freitagstrainings zu absolvieren, ist derzeit aber noch kein Thema.

Kaltenborn wird Sauber-Teamchefin
Auch Monisha Kaltenborn Narang sorgt derzeit in der Formel 1 für Gesprächsstoff. Die Österreicherin mit indischen Wurzeln wird demnächst bei Sauber von der Geschäftsführerin zur Teamchefin aufsteigen. "Meine Nachfolge ist geregelt. Monisha wird unsere neue Teamchefin. Das ist fix. Wann es so weit sein wird, ist noch offen", erklärte der aktuelle Teamchef Peter Sauber.

Sauber ist vollauf überzeugt von seiner historischen Entscheidung: "Monisha Kaltenborn wird die erste Teamchefin der Formel-1-Geschichte. Sie ist seit 13 Jahren bei uns, von jeher in führenden Rollen. Ich bin überzeugt, dass sie auch diese Aufgabe sehr gut machen wird."

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(Bild: KMM)



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