Aufmerksam gemacht auf das Mac-Botnetz hatte der russische Sicherheitsanbieter Doctor Web. "Unserer Untersuchung nach sind bis dato weltweit über 550.000 Mac- Computer im Botnet mit dem Trojaner BackDoor.Flaschback.39 infiziert", teilte Pierre Curien, Geschäftsführer von Doctor Web Deutschland, vergangenen Mittwoch mit (siehe Infobox).
Aktuellen Zahlen von Kaspersky zufolge dürfte die Zahl infizierter Rechner inzwischen auf weltweit 670.000 gestiegen sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die meisten kompromittierten Rechner befinden sich demnach in den USA (300.917). gefolgt von Kanada (94.625) und Großbritannien (47.109). Doch auch in Europa sei der Mac-Trojaner verbreitet, so Kaspersky. Die Experten konnten in Deutschland über 4.021, in Frankreich 7.891, in Italien 6.585 und in Spanien 4.304 infizierte Rechner ausfindig machen.
Trojaner tarnt sich als Flash-Player-Update
Apple zufolge nutzte der Flashback-Trojaner eine Sicherheitslücke in der Software Java aus. Die Programmierer gaben ihre Schadsoftware als Aktualisierung des Adobe Flash Players aus, der zum Betrachten von Videos genutzt wird. War die Schadsoftware einmal installiert, konnten Angreifer etwa Passwörter oder Bankdaten abgreifen. Ob der eigene Rechner infiziert wurde, können Mac-Nutzer laut Kaspersky unter flashbackcheck.com überprüfen. Der Sicherheitsanbieter stellt betroffenen Nutzern zudem ein kostenfreies Removal-Tool zur Verfügung.
Apple zunehmend im Visier
Apple hatte lange Zeit damit geworben, seine Rechner seien für Malware im Gegensatz zu Windows-PCs nicht anfällig. Tatsächlich wurden die meisten Viren für Windows geschrieben - denn das läuft auf rund 90 Prozent aller Computer weltweit. "Mac hat lange gesagt, sie seien für PC-Schadprogramme nicht anfällig - das stimmt. Sie sind für Mac-Schadprogramme anfällig", konstatierte nun Dave Marcus vom Sicherheitsspezialisten McAfee. Cyberkriminelle setzten derzeit alles daran, ihre Angriffe auch auf Apple-Computer auszurichten.
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