Tief in roten Zahlen

Sony streicht angeblich 10.000 Arbeitsplätze

Elektronik
09.04.2012 09:30
Der tief in den roten Zahlen steckende japanische Elektronikkonzern Sony plant einem Zeitungsbericht zufolge den Abbau von weltweit 10.000 Arbeitsplätzen, was rund sechs Prozent der Gesamtbelegschaft entspricht, wie die gewöhnlich gut informierte japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Montag berichtete. Ein Sprecher des Konzerns wollte den Bericht nicht kommentieren.

Sony kämpft schon seit Jahren mit massiven Problemen. Dem Kerngeschäft mit Unterhaltungselektronik wie Fernseher machen ein massiver Preisverfall, eine schwächelnde Nachfrage und der starke Yen zu schaffen. Bei den immer wichtiger werdenden Smartphones konnte das bisherige Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson nicht mit Marktführern wie Apple und Samsung mithalten. Und auch Spielkonsolen wie die PlayStation sind in Zeiten von Smartphone-Games nicht mehr so lukrativ wie einst.

Weiter in den roten Zahlen
Am Dienstag revidierte der Konzern seine Ertragsprognose für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr drastisch nach unten und geht jetzt von einem Rekordverlust von 520 Milliarden Yen (4,9 Milliarden Euro) aus. Im Februar waren die Japaner noch von einem Fehlbetrag von 220 Milliarden Yen ausgegangen. Sony nannte als Grund erhöhte Steueraufwendungen vor allem in den USA, was dem Unternehmen zusätzliche Kosten von 300 Milliarden Yen bescherte. Damit steckt Sony im nunmehr vierten Jahr in Folge tief in den roten Zahlen fest. An Umsatz erwartet der Konzern weiterhin 6,4 Billionen Yen, hieß es.

Konzernchef will neue Strategie vorstellen
Sonys neuer Chef Kazuo Hirai will an diesem Donnerstag in Tokio seine Strategie vorstellen, um das einstige Vorzeigeunternehmen aus der Krise zu führen. Japanischen Medienberichten zufolge sollen weltweit 10.000 Arbeitsplätze wegfallen, rund sechs Prozent der Gesamtbelegschaft. Von den geplanten Stellenkürzungen seien mehrere Bereiche im Mutterhaus und Gruppenfirmen betroffen, so "Nikkei". Es sei aber noch nicht klar, wie viele Mitarbeiter in Japan und wie viele im Ausland betroffen sein werden.

Doch mit Stellenstreichungen alleine wird Hirai den Pionier der Elektronikbranche, der einst den Walkman erfand und in den 80er-Jahren von Erfolg zu Erfolg eilte, nicht wieder auf Kurs bringen können, meinen Experten. Hirai müsste neben Kostensenkungen auch interne Hindernisse für mehr Innovation aus dem Weg räumen.

Einheitliche Software, mehr Vernetzung
Im vergangenen Monat kündigte das Unternehmen die Initiative "One Sony" an, die künftig die Bereiche Spiele, mobile Geräte und Dienste sowie Digital Imaging zu den drei Säulen des Unternehmens machen soll. Mit Hilfe einheitlicher Software sollen die verschiedenen Geräte des Unternehmens stärker miteinander vernetzt werden. Daran hatte allerdings auch schon sein Vorgänger Howard Stringer gearbeitet, der nach sieben Jahren an der Spitze fortan den Verwaltungsrat leitet. Anders ist allerdings jetzt, dass das Smartphone-Geschäft nach der Auflösung des Gemeinschaftsunternehmens mit Ericsson komplett in der Hand von Sony liegt.

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