Das Opfer der Prügelattacke, ein 21-jähriger Kroate, hatte dem aus Deutschland stammenden 37-jährigen Vorarlberger Clubchef Anfang Jänner seinen Austrittswunsch mitgeteilt: Diesbezüglich gab es verbale Streitigkeiten über die Rückgabe von Kleidungsstücken mit "Black Jackets"-Abzeichen und offenbar auch Droh-SMS. Zudem soll der Clubchef eine Austrittsgebühr verlangt haben. Später griffen vier Mitglieder der "Black Jackets" den 21-Jährigen bei einem Lokalbesuch in Bregenz an, nachdem sie ihn unter dem Vorwand, das Gespräch zu suchen, nach draußen gelockt hatten. Die Männer prügelten auf den Mann ein und schlugen ihn mit einem Alurohr. Das Opfer flüchtete schließlich ins Gebäude und alarmierte die Polizei.
Der Präsident des Clubs soll die Attacke bei den Mitgliedern in Auftrag gegeben haben, was der 37-Jährige vor Gericht am Donnerstag bestritt. Die Männer hätten auf eigene Faust gehandelt, so der Präsident. Die Gebühr habe er nur verlangt, damit man nicht beliebig ein- und austreten könne.
Bedingte Haftstrafen für angeklagtes Trio
Ob alle vier Beteiligten an dem Angriff wussten, warum man sich in dem Lokal traf und dass das Ziel des Treffens war, den Aussteiger zu verprügeln, blieb in der Folge unklar. Einer der Männer, der untätig bei der Attacke zusah und unbescholten ist, wurde wegen "Unterlassung" zu einer teilbedingten Geldstrafe verurteilt. Die anderen drei - 22, 23 und 24 Jahre alt und mehrfach vorbestraft - erhielten bedingte Haftstrafen.
Die "Black Jackets" wurden Mitte der 1980er-Jahre im süddeutschen Raum als Vereinigung von Migranten als Gegengewicht zu neonazistischen Gruppierungen gegründet. Anfang 2011 fielen sie erstmals in Vorarlberg auf. Sie sind wie Motorradclubs organisiert, agieren aber autonomer. Die Vorarlberger Polizei erklärte, die Gruppe im Auge behalten zu wollen. Inzwischen laufen Ermittlungen wegen Gründung und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung.
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