"Akku-Sauger"

Gratis-Apps entpuppen sich als wahre Stromfresser

Elektronik
04.04.2012 15:11
Der Smartphone-Akku ist im Handumdrehen leer? Ein Grund dafür könnten installierte Gratis-Apps sein. Denn wie ein aktueller Test der Fachzeitschrift "Computerbild" zeigt, verschwenden diese einen Großteil der Energie dafür, Werbebanner bereitzustellen – und zehren damit am Akku.

Für ihren Test ließen die Redakteure zwei identische iPhones zum Akku-Stresstest antreten: Das eine war mit einer Gratisversion des Spiels "Fruit Ninja" ausgestattet, das andere mit dessen werbefreier Kaufversion. Eindeutiges Ergebnis der Stichprobe: Während das Handy mit Gratis-App schon nach knapp drei Stunden ans Ladegerät musste, war der Akku des anderen Geräts noch zu 39 Prozent geladen.

Ein ähnliches Bild zeichnete sich demnach beim Test mit Sonys neuem Xperia S (siehe Infobox) ab: Bei der Gratisversion des Kartenspiels "Uno" war der Akku nach drei Stunden und 13 Minuten leer, bei der werbefreien Kaufversion verblieben hingegen noch 27 Prozent Restladung. Je nach App und Handy-Konfiguration seien die Unterschiede mehr oder weniger drastisch, teilte die Fachzeitschrift in einer Aussendung mit.

Apps aktivieren zusätzliche Funktionen
Der Grund für den Akku-Schwund: Zunächst werden Daten wie der Standort des Nutzers ermittelt, beispielsweise per GPS. Dann lädt die App in regelmäßigen Abständen Werbebanner aus dem Internet aufs Smartphone - jeweils passend zu Handy und Aufenthaltsort.

Die Übertragung der Werbung zehrt allerdings gar nicht so sehr am Akku, schließlich liegen die von den Apps übertragenen Datenmengen nur bei einigen hundert Kilobyte pro Stunde. Vielmehr werden bei der Übertragung Funktionen wie UMTS, WLAN und GPS aktiviert, die auch dann noch Strom fressen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.

Viel-Spieler sollten in Flugmodus wechseln
Wer regelmäßig spielt, sollte deshalb – sofern vorhanden - zur kostenpflichtigen, aber werbefreien Variante eines Spiels greifen, so der Tipp der Tester. Darüber hinaus empfehle es sich, GPS oder den mobilen Datenzugriff beim Spielen abzuschalten. Wer das Handy in den "Flugmodus" stelle, gehe ganz auf Nummer sicher, könne dann aber keine Anrufe und SMS mehr empfangen.

Kernfunktionen benötigen nur 30 Prozent der Energie
Forscher der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana sind erst kürzlich zu einem ganz ähnlichen Ergebnis gekommen (siehe Infobox). Sie stellten fest, dass die Kernfunktionen vieler Programme nur zehn bis 30 Prozent der Energie benötigen. Der Rest werde benutzt, um Werbung zu schalten oder möglichst viel über den Handybesitzer herauszufinden.

Als Beispiel nannten die Wissenschaftler das populäre Handygame "Angry Birds": Demnach seien nur 20 Prozent der Energie für das eigentliche Spiel nötig - 45 Prozent hingegen würden verwendet, um den Standort des Nutzers über GPS zu ermitteln und daran angepasste Werbung auf das Smartphone zu übermitteln.

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