Die Forscher rund um die Evolutionsbiologin Sylvia Cremer stellten fest, dass die Ameisenkolonie durch geringe Weiteransteckung quasi ein "soziales Immunsystem" aufbaut. Indem kranke Ameisen von den anderen abgeschleckt werden, breiten sich die Sporen auf sehr niedrigem Grad in der gesamten Kolonie aus - und funktionieren als "Impfung", schreiben die IST-Forscher, die die Ergebnisse der Studie auch im Fachmagazin "PLoS Biology" veröffentlicht haben.
"Patient" wird gründlich gepflegt
Mit fluoreszenzmarkierten Pilzsporen (rot markiert) konnten die Forscher zeigen, wie sich die Krankheit in der Kolonie ausbreitet: Eine erkrankte Ameise wird von den anderen Nestmitgliedern abgeschleckt, um den Erreger von ihrem Körper zu befreien. Durch so gründliche Pflege hat der Patient eine hohe Überlebenschance, aber auch die anderen profitieren davon.
Durch die Interaktion in der Kolonie kommt es zu geringfügigen Infektionen, die wiederum bei gesunden Ameisen über bestimmte Immun-Gene eine bessere Bekämpfung des Pilzes in Gang setzen. Mathematische Modelle zeigen, dass die Krankheit innerhalb der Kolonie durch diesen Vorgang rasch ausstirbt.
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