Arterien betroffen

Nach nur 6 Wochen schädigt fettreiche Nahrung die Gefäße

Wissenschaft
03.04.2012 16:22
Eine ungesunde Ernährung mit hohem Fettanteil führt weit früher zu Schäden an den Blutgefäßen, als man bisher angenommen hatte. Bereits nach sechs Wochen konnten Wissenschaftler bei Mäusen strukturelle und mechanische Defizite bei kleineren Gefäßen messen. Diese Ergebnisse von Marie Billaud und ihren Kollegen von der University of Virginia School of Medicine in den USA wurden im "Journal of Cardiovascular Translational Research" veröffentlicht.

Billaud und ihr Team verglichen die arterielle Compliance, ein Maß für die Dehnbarkeit von Arterien, zweier unterschiedlich großer Gefäße bei zwei Gruppen von Mäusen. Eine Gruppe wurde sechs Wochen lang mit Nahrung mit hohem Fettanteil gefüttert, die Kontrollgruppe wurde normal gefüttert.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die strukturellen und mechanischen Eigenschaften der kleinen Arterien rasch veränderten. Dies war bereits nach nur sechs Wochen sehr fettiger Ernährung zu sehen. Insbesondere die Compliance der kleinen Arterien reduzierte sich drastisch bei den Mäusen mit der fettigen Nahrung, wohingegen die Dehnbarkeit der großen Arterien anfangs unverändert blieb.

Die Forscher fanden auch heraus, dass sich in den Wänden der kleineren Arterien Kollagen bildete, ein kaum dehnbares Protein, das normalerweise für die Festigkeit von Knochen und Bindegewebe verantwortlich ist.

Kleine Blutgefäße früher betroffen
Die Autoren kommen zur Schlussfolgerung: "Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich die strukturellen Eigenschaften der kleinen und großen Arterien im frühen Stadium der Fettleibigkeit verändern, wobei eine Abnahme der Dehnbarkeit der Arterien nur bei kleinen Blutgefäßen beobachtet werden kann. Dies bedeutet, dass die kleinen Blutgefäße früher als die großen Arterien betroffen sind, was eine Rolle spielen könnte bei der Entwicklung von Bluthochdruck in Verbindung mit einer langfristig kalorienreichen Ernährung."

Frühere Studien legen zudem nahe, dass "die strukturellen Veränderungen in den Gefäßwänden der kleinen Arterien der wirksamste Indikator für kardiovaskuläre Erkrankungen sind, was darauf hinweist, dass die Früherkennung dieser Veränderungen wichtig ist", so die Forscher.

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