Der Grazer hatte bei einem Juwelier mitten in der Stadt eine Uhr im Wert von knapp 100 Euro gestohlen und wollte flüchten. Eine Verkäuferin und ein weiterer Angestellter liefen dem Dieb nach. Da kam zufällig der Polizeichef vorbei, stellte sich kurzerhand in Dienst und nahm ebenfalls die Verfolgung auf. Er schnappte den Burschen auch gleich und wurde von diesem wüst als "Arschloch" und "Schwuchtel" beschimpft.
Uhr gestohlen, "weil sie schön war"
"Das ist mir im Affekt so herausgerutscht", meinte der 20-Jährige bei der Verhandlung. "Ich hab' in der Verhandlung auch oft einen Affekt, aber so etwas rutscht mir selten heraus", meinte Richter Christoph Lichtenberg.
Insgesamt gab sich der Angeklagte überaus einsichtig und betont höflich. Er entschuldigte sich auch bei Kemeter, auf dessen Befragung allerdings verzichtet wurde. "Warum haben Sie die Uhr gestohlen?", fragte der Richter. "Weil sie schön war", lautete die entwaffnende Antwort des Beschuldigten.
"Will von vorne anfangen"
Er gab an, in einem Drogenentzugsprogramm zu sein. "Ich will von vorne anfangen", beteuerte er. Vorher gibt es allerdings noch eine weitere Verhandlung, diesmal beim Bezirksgericht wegen Diebstahls. "Wieder eine Uhr?", fragte der Richter. "Nein, Keks beim Billa", lautete die Antwort.
"Ihr Eindruck ist für mich heute nicht so schlecht, ihr Bemühen ist erkennbar", so Richter Lichtenberg abschließend zum Angeklagten. Er ließ es bei sechs Monaten bedingt bewenden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.