Anschläge in Mumbai

Zehn Millionen Dollar Kopfgeld auf Terror-Drahtzieher

Ausland
03.04.2012 12:58
Fast dreieinhalb Jahre nach der Terrorserie im indischen Mumbai (früher Bombay) mit mehr als 160 Toten hat die US-Regierung zehn Millionen Dollar Kopfgeld auf den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge, Hafiz Mohammad Saeed (Bild), ausgesetzt. Saeed ist einer der Gründer der pakistanischen Islamistengruppe Lashkar-e-Taiba (LeT), die von Indien für die Angriffe 2008 verantwortlich gemacht wird. Mit 25 Millionen Euro haben die USA nur auf Al-Kaida-Chef Ayman al-Zawahiri ein höheres Kopfgeld ausgesetzt.

Nach den Anschlägen in Mumbai war Saeed unter Hausarrest gestellt worden. Er kam 2009 wieder frei. Ein Jahr später urteilte das Oberste Gericht Pakistans, es gebe nicht genug Beweise für eine Festnahme. Saeed tritt in Pakistan häufig öffentlich auf, zuletzt Ende März bei einer Demonstration in Islamabad.

Vom Terroristen zum Chef von Hilfsorganisation
Er hat sich nach eigenen Angaben von LeT losgesagt und führt derzeit die verbotene islamische Hilfsorganisation Jamaat-ud-Dawa an, die der Islamistengruppe nahesteht. Sie ist eine der größten Hilfsorganisationen Pakistans und vor allem für ihre Katastrophenhilfe nach dem schweren Erdbeben in Kaschmir 2005 bekannt. Die USA stufen sowohl die LeT als auch Jamaat-ud-Dawa als Terrororganisationen ein.

Indien begrüßte das Kopfgeld für Saeed. Neu Delhi und Washington seien sich "einig, dass die LeT wie alle Terrorgruppen besiegt und ihre Verstecke in Pakistan und Afghanistan beseitigt werden müssen", erklärte das Außenministerium.

Prozess gegen einzigen überlebenden Angreifer
Ende November 2008 hatten zehn Terroristen das Stadtzentrum von Mumbai angegriffen. Drei Tage lang hatten sie Geiseln genommen sowie Luxushotels und andere Gebäude besetzt gehalten. Unter den 166 Todesopfern waren 26 Ausländer. Auch neun der Angreifer starben. Dem einzigen Überlebenden wird derzeit in Indien der Prozess gemacht.

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