Arizona am Pranger
Amnesty: Häftlinge werden gezielt “entmenschlicht”
Mehr als jeder Zwanzigste - und damit mehr als 2.000 Menschen – befinde sich in Arizona in Isolationshaft - oftmals monate- oder jahrelang, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation. Demnach sind die meisten der isolierten Häftlinge in "Spezialabteilungen" im Staatsgefängnis Eyman untergebracht.
Fast 24 Stunden in fensterlosen Zellen
Diese Gefangenen müssten fast 24 Stunden am Tag in kleinen, fensterlosen Zellen leben. Es gebe kaum Zugang zu natürlichem Licht oder frischer Luft und überhaupt keinen zu Arbeit, Bildung oder zu Rehabilitationsprogrammen. Die Häftlinge dürften die Zellen maximal dreimal pro Woche für jeweils bis zu zwei Stunden verlassen, um zu duschen oder in einem kleinen, düsteren Hof Sport zu treiben.
Amnesty zufolge bezeichnete ein seit Jahren in Isolierhaft festgehaltener Gefangener die Verhältnisse in einem Brief an die Organisation als "unerträglich". So seien manche Wände mit Essensresten, Fäkalien und Urin besudelt. Viele Häftlinge litten Berichten zufolge an Hautinfektionen.
Isolierhaft schon bei kleineren Verstößen
Nach Angaben der Organisation argumentieren die Behörden, dass die isolierten Gefangenen deshalb abgesondert werden, weil sie ein besonders hohes Risiko für das Gefängnispersonal darstellen würden.
Das scheine aber nicht in allen Fällen zuzutreffen, beklagt Amnesty. So gebe es Berichte, nach denen manche Gefangene wegen kleinerer Verstöße wiederholt in Isolierzellen gelandet seien. Viele der betroffenen Häftlinge seien auch psychisch krank oder verhaltensgestört. "Isolierhaft in Arizona ist inhuman", kritisiert Angela Wright.
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