100 Millionen Dollar

Finanzspritze für Syriens Rebellen aus den Golfstaaten

Ausland
02.04.2012 10:53
Mehrere Golfstaaten wollen den Kampf der oppositionellen Freien Syrischen Armee mit Millionen von Dollar finanzieren. Einem Bericht der US-Tageszeitung "New York Times" zufolge soll das Geld, das zum größten Teil aus Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten stamme, als Sold für die Rebellen verwendet werden. Scharfe Kritik daran kam am Rande des Treffens der "Freunde Syriens" aus dem Irak.

Allein 100 Millionen Dollar seien den aufständischen Kämpfern für die kommenden drei Monate zugesagt worden, sagte Molham al-Drobi, Mitglied des Syrischen Nationalrats, der "New York Times" am Rande des Kontaktgruppentreffens am Sonntag in Istanbul. Es fließe bereits Geld an die Kämpfer, sagte Drobi - 500.000 Dollar allein in der vergangenen Woche auf "einem Weg, den ich jetzt nicht offenlegen kann".

Neben der Finanzierung der Rebellentruppen soll damit auch ein Anreiz für die Angehörigen der Regierungstruppen geschaffen werden, ebenfalls zu desertieren und sich den Aufständischen anzuschließen. Saudi-Arabien tritt schon seit Längerem für die Bewaffnung der syrischen Opposition ein, konnte sich bisher damit auf der internationalen Bühne aber nicht durchsetzen.

Scharfe Kritik aus dem Irak
Die Freunde Syriens hatten den Syrischen Nationalrat SNC bei ihrem Treffen in Istanbul als Dachorganisation der Opposition anerkannt (siehe Infobox). Die irakische Regierung kritisierte dabei Saudi-Arabien und Katar, die sich für eine Bewaffnung der syrischen Opposition starkmachen.

Die Position dieser beiden Länder sei fragwürdig, "weil sie, statt zu versuchen, den Brand zu löschen, dazu aufrufen, Waffen zu schicken", erklärte der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki laut Bagdader Medienberichten. Ein Sturz Assads würde demnach die Krise in der Region noch wesentlich verschärfen.

"Das Feuer würde sich auf den Irak, den Libanon, Jordanien, Palästina und die ganze Region ausweiten, auch auf die Länder, die sich jetzt der Sprache der Stärke bedienen", so Maliki.

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