Nachschub an Bord

Raumtransporter der ESA hat an ISS angedockt

Wissenschaft
29.03.2012 10:01
Der europäische Raumtransporter "Edoardo Amaldi" hat in der Nacht zum Donnerstag planmäßig an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Das Versorgungsschiff war am 23. März mit fast sieben Tonnen Nachschub an Bord einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet (Bericht in der Infobox).

Die sechs Besatzungsmitglieder warteten schon gespannt auf seine Ankunft, denn an Bord sind nicht nur Werkzeuge, Experimentieranlagen, Wasser, Treibstoff und Lebensmittel, sondern auch frische Kleidung. Auch ein Sport-BH flog im Frachtraum des ATV mit. Dabei leben auf der ISS zurzeit nur Männer. Im Sommer zieht aber eine US-Astronautin in die Wohngemeinschaft im All.

Bevor das ATV "Edoardo Amaldi" am Ende seiner fünfmonatigen und rund 450 Millionen Euro teuren Mission wieder von der ISS ablegt, wird es mit Müll und von der Bordmannschaft nicht mehr benötigtem Gerät beladen. Anschließend wird der Raumtransporter über dem Südpazifik seine gezielte Umlaufbahn verlassen und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre gefahrlos verglühen.

Größtes Versorgungsschiff für die ISS
Seit dem Ende der Spaceshuttle-Flüge im vergangenen Jahr ist das ATV das größte Versorgungsfahrzeug für die ISS. Sobald es an der ISS angedockt hat, werden seine Triebwerke zur regelmäßigen Anhebung der Umlaufbahn der ISS genutzt, um deren - auf den atmosphärischen Widerstand zurückzuführende - natürliche Absenkung auszugleichen. Außerdem kann "Edoardo Amaldi" eingesetzt werden, um Ausweichmanöver zu vollführen, falls potenziell gefährlicher Weltraumschrott der bemannten Raumstation zu nahe kommt.

Benannt ist das dritte ATV nach dem italienischen Physiker und Raumfahrtpionier Edoardo Amaldi, einem der Gründungsväter der Europäischen Weltraumforschungsorganisation ESRO (einem der Vorläufer der ESA) und des Europäischen Kernforschungszentrums CERN. Amaldi war zudem maßgeblich an der Entdeckung langsamer Neutronen beteiligt. Die nächsten ATV mit den Namen "Albert Einstein" und "Georges Lemaître" sollen 2013 bzw. 2014 gestartet werden, dann stellt die ESA den Bau dieser Versorgungsschiffe ein.

ISS seit zwölf Jahren durchgehend bewohnt
Die ISS ist seit zwölf Jahren permanent bewohnt. Derzeit befinden sich auf der Raumstation die Russen Oleg Kononenko, Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin, die US-Astronauten Dan Burbank und Don Pettit sowie der Niederländer Andre Kuipers.

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