Morde in Afghanistan

Ehefrau verteidigt US-Unteroffizier: “Ein großes Kind”

Ausland
26.03.2012 19:24
Die Ehefrau des wegen des Amoklaufs in Afghanistan angeklagten US-Unteroffiziers Robert Bales kann nicht glauben, dass ihr Mann (Bild) das Massaker mit 17 getöteten Zivilisten begangen haben soll. "Ich habe keine Ahnung, was passiert ist", sagte Kari Bales am Montag in der "Today Show" des TV-Senders NBC, "aber er würde so etwas nicht tun."

Die US-Militärjustiz hatte Feldwebel Robert Bales am Freitag wegen 17-fachen Mordes angeklagt. Doch seine Ehefrau glaubt weiter fest an die Unschuld ihres Mannes. "Dies ist nicht, was es zu sein scheint", sagte Kari Bales im Gespräch mit "Today"-Moderator Matt Lauer. "Er liebt Kinder", so Bales über ihren Gatten. "Er ist selbst noch ein großes Kind."

Ehefrau: "Großer Schock"
Die Ehefrau des Unteroffiziers nannte das Massaker in Afghanistan "herzzerreißend". Sie sei in Gedanken bei den Familien, die ihre Kinder verloren hätten. Bales berichtete außerdem, wie der Afghanistan-Einsatz ihres Mannes das Paar und die beiden gemeinsamen Kinder belastet habe. Es sei ein "großer Schock" gewesen, als der Soldat nach drei Einsätzen im Irak auch noch an den Hindukusch verlegt worden sei. "Er wollte nicht noch mehr vom Leben seiner Kinder verpassen", sagte sie.

Der 38-jährige Feldwebel soll am 11. März seinen Stützpunkt in der südafghanischen Provinz Kandahar verlassen und die Bluttat verübt haben. Einem Bericht der "New York Times" zufolge ergaben die bisherigen Ermittlungen, dass der Soldat das Massaker in zwei Etappen begangen habe (siehe Infobox).

In einer Anhörung muss nun überprüft werden, ob die Beweise für einen Militärprozess ausreichen. Der Feldwebel sitzt derzeit im Militärgefängnis Fort Leavenworth im US-Bundesstaat Kansas. Nach Angaben der US-Armee droht Bales bei einer Verurteilung die Todesstrafe.

Anwalt: "Er leidet an Gedächtnisschwund"
Nach Angaben seines Anwalts leidet der 38-Jährige an Gedächtnisschwund. Sein Mandant könne sich an erste Ereignisse des Abends sowie an spätere Gegebenheiten erinnern, nicht aber an das, was dazwischen passierte, sagte Anwalt John Henry Browne dem US-Sender CBS. Dadurch könne seine Schuldfähigkeit gemindert sein. Bei einem früheren Einsatz im Irak soll Bales ein Hirntrauma erlitten haben.

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