Bodensee-Absturz

Zweites Todesopfer ist 20-Jähriger aus Dornbirn

Österreich
27.03.2012 10:29
Nach dem Flugzeugabsturz in den Bodensee vor Bregenz ist das zweite Todesopfer am Dienstag - vier Tage nach dem Unglück - identifiziert worden. Bei dem Passagier handelt sich nach Angaben des Landeskriminalamts Vorarlberg um einen 20-Jährigen aus Dornbirn. Der junge Mann sei alleinstehend gewesen und bisher nicht vermisst worden. Die Bergung der Wrackteile (Bild), bei der ein Taucher verletzt wurde, ist indes fast abgeschlossen.

Die Leiche des Passagiers wurde in der Nacht auf Montag in rund 50 Metern Tiefe außerhalb des zerschellten Ultraleichtflugzeuges gefunden - sein Sitz war beim Aufprall der Maschine aus der Verankerung gerissen worden. Der ebenfalls umgekommene 55-jährige Pilot aus Bludenz war noch angeschnallt in seinem Sitz gesessen. Erhebungen zur Identität seines Fluggasts waren in den ersten Tagen nach dem Unfall ergebnislos verlaufen.

Über Handy identifiziert
Am Flugplatz Hohenems, von wo aus das Flugzeug gestartet war, war kein Fahrzeug gefunden worden, das dem jungen Mann gehören könnte. Zudem hatte der vorerst Unbekannte offenbar keine Dokumente dabei, die Aufschluss hätten geben können. Einziger Hinweis war ein nicht registriertes Wertkartenhandy - dessen Auswertung führte die Ermittler nun zum Erfolg.

Laut dem polizeilichen Bergungsleiter Helmut Moosbrugger ist die Bergung der verbliebenen Wrackteile inzwischen so gut wie abgeschlossen. Auch der Motor des Flugzeugs sei mittlerweile aus der Tiefe geborgen worden. Man habe weiters einige Gepäckstücke gefunden und gesichert.

Taucher bei Bergearbeiten verletzt
Bei den Bergearbeiten habe es laut Exekutive auch Komplikationen gegeben. Am Montagabend sei ein Taucher verletzt worden. Der 47-jährige Mann musste demnach aus rund 50 bis 60 Metern Wassertiefe einen Notaufstieg vornehmen, bei dem ihm ein Kollege half. Der als sehr erfahren beschriebene 47-Jährige wurde nach der Erstversorgung durch einen Notarzt ins Landeskrankenhaus Bregenz geflogen - er könne aber demnächst wieder entlassen werden, entwarnte Moosbrugger am Dienstagvormittag.

Der Bergungsleiter wies darauf hin, dass Taucher bei solchen Einsätzen immer wieder an ihre Grenzen gehen. In einer Wassertiefe von 50 bis 60 Metern herrschen besonders hohe Druckverhältnisse, was Tauchgänge hier prinzipiell gefährlich macht.

Aufschlag der Maschine vermutlich vertikal
Zur Unfallursache könne man nach wie vor keine seriösen Angaben machen und keine Ursache ausschließen, hatte es bereits am Montag seitens der Ermillter geheißen. Es habe nach der Abmeldung des Piloten nach dem Start keinen Funkverkehr gegeben, auch gab es an Bord keine Aufzeichnungsgeräte, die Hinweise liefern könnten.

Man müsse sich auf die Interpretation der Wrackteile, die von einem Experten des Verkehrsministeriums durchgeführt werde, verlassen. Anhand der Anordnung der Trümmer auf dem Seegrund dürfte der Aufschlag der Maschine auf dem Wasser nahezu vertikal erfolgt sein, so die Vermutung des Tiroler Such- und Bergungsspezialisten Wolfgang Falch. Der Flugzeugrumpf war rund 700 Meter von der vermuteten Absturzstelle entfernt gefunden worden, rund 500 Meter weg vom Ufer.

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