Vor Nuklear-Gipfel
Obama: “USA haben mehr Atomwaffen als nötig”
Obama kündigte deshalb am Rande des zweiten Weltgipfels zur nuklearen Sicherheit in einer Rede vor Studenten in Seoul an, er wolle im Mai mit dem künftigen russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine weitere Reduzierung der Atomwaffen beider Länder reden.
Der US-Präsident rief auch China auf, es solle sich angesichts seines weiter wachsenden Kernwaffenbestands an dem Abrüstungsdialog beteiligen. Von Nordkorea und dem Iran forderte er, in den Konflikten um ihre Atomprogramme einzulenken. An den Iran gewandt, sagte Obama, es gebe noch immer Zeit für Diplomatie, um den Atomstreit zu lösen. "Doch die Zeit ist kurz", warnte er.
Obama: "Bedrohung für weltweite Sicherheit"
Obama warnte in seiner Rede zudem, Nuklearterrorismus sei "eine der größten Bedrohungen für die weltweite Sicherheit". Es werde noch immer Atommaterial - das für mehrere Kernwaffen reiche - "ohne angemessenen Schutz gelagert".
Der US-Präsident bekräftigte seine Vision von "einer Welt ohne Atomwaffen", die er vor drei Jahren in Prag vorgestellt hatte. Die Rede war damals der Ausgangspunkt des Gipfels zur Vorbeugung gegen Atomterrorismus.
Unter Leitung des gastgebenden Präsidenten Lee Myung Bak beraten Vertreter aus 53 Ländern bis Dienstag in Seoul mit Vertretern internationaler Organisationen darüber, wie Atommaterial vor Terroristen gesichert und die Abrüstung vorangetrieben werden können. Darüber hinaus geht es um die zivile Nutzung der Radioaktivität, zum Beispiel in der Medizintechnik.
"Starke nationale Maßnahmen nötig"
Um der Bedrohung des Atomwaffen-Terrorismus zu begegnen, seien "starke nationale Maßnahmen und internationale Kooperation nötig", hieß es in einem Entwurf zur Abschlusserklärung, die zum Ende des Gipfels am Dienstag verlesen werden soll. Darin werden alle Länder aufgefordert, ihr atomwaffenfähiges Material wie hochangereichertes Uran und Plutonium zu sichern. Zudem wird angeregt, den Einsatz von hochangereichertem Uran zu minimieren.
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