Bub rudert zurück

Türkischstämmiger Schüler wurde doch nicht geschlagen

Österreich
23.03.2012 19:59
Wende im Fall jenes türkischstämmigen Schülers, der gegenüber dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu behauptet hatte, von einem Lehrer des Gymnasiums Ettenreichgasse in Wien-Favoriten "mit der Faust" geschlagen worden zu sein: Wie die Direktorin der Schule, Reingard Glatz, am Freitag berichtete, habe der zwölfjährige Schüler inzwischen eingeräumt, den vier Wochen zurückliegenden Vorfall nicht richtig dargestellt zu haben.

In mehreren türkischen Medien - unter anderem CNN-Türk, Zeitungen und Agenturen - war am Freitag berichtet worden, Außenminister Davutoglu sei am Donnerstag bei seinem Besuch des Gymnasiums Ettenreichgasse bei einem Gespräch mit türkischen Schülern mit den Klagen über deren Behandlung konfrontiert worden. Ein Schüler habe von schlechter Behandlung durch die Lehrer gesprochen, die sich insbesondere gegen Türken richte.

"Einmal hat mich Lehrer mit Faust geschlagen"
"Einmal hat mich ein Lehrer sogar mit der Faust geschlagen", wurde das Kind zitiert. Davutoglu sei völlig überrascht gewesen, hieß es in den Meldungen. "Ist das euer Ernst?", habe der Minister die Schüler gefragt. Davutoglu dankte den Schülern demnach für ihren Mut, das Thema zur Sprache zu bringen. Der Minister habe versprochen, es bei seinem Amtskollegen Michael Spindelegger und bei Staatssekretär Sebastian Kurz zur Sprache zu bringen.

Direktorin: Schüler hat "Bad in der Menge genossen"
Direktorin Glatz meinte nun dazu, offenbar habe der betreffende Schüler - ein Repetent - das "Bad in der Menge genossen". Es sei ihm aber scheinbar nicht bewusst gewesen, was er mit seinen Äußerungen gegenüber dem türkischen Außenminister angerichtet habe. Sie habe den Schüler sowie auch den beschuldigten Lehrer daraufhin zu dem angeblichen Vorfall befragt. "Es hat sich herausgestellt, dass sich der Schüler in einer Turnsaal-Umkleide aufgehalten hat, wo er nicht sein durfte. Daraufhin hat der Lehrer ihn an der Schulter genommen und hinausgeführt", schilderte Glatz den Vorfall.

Positives Klima blieb in türkischen Medien unerwähnt
In den 13 Jahren Tätigkeit an ihrer Schule sei ihr noch kein Vorfall zu Ohren gekommen, wo Lehrer Schüler geschlagen hätten, betonte die Direktorin. Dass der beschuldigte Lehrer den Schüler geschlagen habe, halte sie für ausgeschlossen. Zudem hätten Schüler mit türkischen Wurzeln mit türkischen Medien Kontakt aufgenommen und vom positiven Klima an der Ettenreichgasse erzählt - was aber nicht erwähnt worden sei.

Das Gymnasium in Wien-Favoriten war wegen des hohen Anteils von Schülern mit Migrationshintergrund für einen gemeinsamen Besuch des türkischen und österreichischen Außenministers ausgesucht worden. Der Schüler, der den Medientrubel ausgelöst hatte, entstammt einer türkischen Familie, ist aber in Wien geboren.

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