Normalerweise bringen die Pflanzen etwa 40 Kilo auf die Waage, bevor sie blühen. Manche täten dies sogar erst mit 100 Kilo, sagte Nickol. In Kiel sei es das erste Mal, dass ein Blütenstand der Amorphophallus titanum zu sehen ist.
Die Pflanze ist meist ein Nachtblüher: Das Hochblatt, das einen großen Kolben umgibt, öffnet sich in der Regel nachmittags. Im Laufe des zweiten Tags schließt es sich allmählich, am dritten Tag beginnt es schon zu welken.
Stinkt nach Aas und verrottetem Fisch
Dabei stinkt der Gigant nach Aas und verrottetem Fisch. So lockt die Blume in Sumatra Aaskäfer und Aasfliegen an, die eigentlich Eier auf einem toten Tier ablegen wollen. Dafür ist der Titanenwurz zwar nicht geeignet, aber die Käfer und Fliegen bestäuben die Blüten, wenn sie vorher einen anderen Titanenwurz besucht haben.
Und noch einen Trick haben die Pflanzen, berichtete der botanische Garten weiter: Damit die Tiere sie im dichten Regenwald besser entdecken, erhöhen Titanenwurze die Temperatur im Kolben und der Umgebung um mehr als zehn Grad Celsius. Dadurch stinken sie noch mehr.
Pflanze blüht höchst selten
Die Titanenwurz ist eine der spektakulärsten Erscheinungen in der Pflanzenwelt und eine große Seltenheit. Seit ihrer Entdeckung 1878 kam es in botanischen Gärten weltweit erst zu etwa 130 Blühereignissen – in Norddeutschland zuletzt 1930 in Hamburg.
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