Bewegender Abschied

Trauerfeier in Belgien für Opfer des Busunglücks

Ausland
21.03.2012 13:03
Gut eine Woche nach dem Busunglück in der Schweiz haben am Mittwoch im belgischen Lommel Tausende Menschen in einer bewegenden Trauerfeier Abschied von den Todesopfern genommen. Neben Mitschülern und Familien der verunglückten Kinder und Erwachsenen trauerten auch Belgiens König Albert II. und seine Frau Paola sowie der belgische und niederländische Regierungschef. Vor der Sportarena der Ortschaft nahmen rund 10.000 Menschen Anteil und verfolgten die Feier auf Videoleinwänden.

Begleitet von Klaviermusik trugen Soldaten, gefolgt von Angehörigen, die Särge und Fotos der Opfer einzeln in die abgedunkelte Halle und stellten sie auf 15 schwarzen Podesten ab. Die Beerdigungen finden dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zwei der insgesamt 17 Toten aus Lommel - ein Kind und ein Erwachsener - waren zuvor im kleinen Kreis beerdigt worden.

Nach Eintreffen des belgischen Königspaares in Lommel eröffnete ein Schülerchor die Trauerfeier. Freunde und Angehörige steckten rote Rosen in die Mitte eines riesigen Herzen aus weißen Rosen. Viele Gäste trugen weiße Trauerschleifen.

Geschwister und Eltern nahmen Abschied
Anschließend sprachen Geschwister und Eltern unter Tränen zu ihren Liebsten. "Ich wünschte, ich hätte mehr schöne Worte zu dir gesagt", sagte ein junges Mädchen auf der Bühne vor Tausenden Menschen. "Aber so ist das unter Schwestern, man streitet auch mal. Doch später, wenn ich selber Kinder habe, werde ich stolz über dich erzählen - meine tolle Schwester." Belgiens Premierminister Elio Di Rupo hörte ihr ebenso zu wie König Albert II. und Königin Paola.

Der König hatte sich zusammen mit Lommels Bürgermeister Peter Vanveldhoven vor den Angehörigen verneigt und ihnen sein Beileid ausgesprochen. Auch der niederländische Kronprinz Willem-Alexander und seine Frau Maxima sowie Regierungschef Mark Rutte waren angereist, ebenso EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy. Bürgermeister Vanveldhoven dankte der ebenfalls anwesenden Schweizer Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf für die Hilfe der Retter und die Anteilnahme des Landes.

Trauergäste legten Blumen vor Sportarena ab
Vor der Sportarena in Lommel hingen die Fahnen auf halbmast, weiße Ballons reckten sich an langen Bändern gen Himmel. Neben dem Eingang hatten Trauergäste Blumen abgelegt und Bilder aufgehängt, die ihre Kinder für die Opfer gemalt hatten. Einige Kinder schrieben Nachrichten direkt an die Eingangswände und baten die Engel im Himmel, auf ihre getöteten Freunde aufzupassen.

Ein Paar mit einem schwarzen Kinderwagen betrauerte einen verstorbenen Lehrer. "Wir haben unseren Freund bei dem schrecklichen Unglück verloren. Er war Lehrer an der Schule in Lommel. Es ist eine schreckliche Tragödie. So viele Menschen, vor allem Kinder, starben."

Trauerfeier für Opfer aus Löwen am Donnerstag
Insgesamt starben bei dem Unglück 22 Kinder im Alter von zwölf Jahren und sechs Erwachsene. Die Kinder - zwei Schulklassen aus Lommel und dem Löwener Ortsteil Heverlee - waren auf dem Rückweg von einem mehrtägigen Schul-Skikurs gewesen. Der Bus war erst eine halbe Stunde unterwegs, als er frontal gegen die Wand einer Nothaltebucht prallte. Für die neun getöteten Schüler und Erwachsenen aus Löwen soll am Donnerstag eine weitere Trauerfeier stattfinden.

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