"Krone": Warum gingen Sie in die Eden-Bar?
Ruth Elsner: Es war der letzte Abend vor der Abreise der US-Anwälte, die meinen Mann vertreten. Sie waren seit vergangener Woche in Wien und wollten nach dem Abendessen noch etwas sehen.
"Krone": Wie krank ist Ihr Mann eigentlich, Frau Elsner?
Elsner: Mein Mann hält sich an alle Auflagen, die ihm die Ärzte vorschrieben. Er raucht nicht und trinkt nicht. Man kann seinen Gesundheitszustand nicht wie durch ein Teleobjektiv einer Kamera beurteilen. Selbst der Gefängnisarzt war für eine Entlassung, da die Haft für seine Gesundheit nach drei Bypass-Operationen nicht gut war. Der Grund seiner Enthaftung war, dass der Stress im Gefängnis für ihn tödlich sein könnte. Demnächst wird sein Gesundheitszustand erneut überprüft.
"Krone": Wie lange waren Sie in dieser Nacht in der Eden-Bar? Hat Ihr Mann mit Ihnen getanzt?
Elsner: Es war nur ein kurzes Tänzchen mit einer Freundin, deren Ehemann auch seit Jahren ein Freund der Familie ist. Ich selbst habe nicht mit ihm getanzt. Nach einer Stunde sind wir dann wieder gegangen.
"Krone": Wie ist das Foto mit Ihrer langjährigen Freundin entstanden?
Elsner: Man versucht offensichtlich, uns zu schaden, da mein Mann jetzt mit seinen Anwälten eine Klage gegen die BAWAG in den USA einbrachte (siehe auch Infobox). Eine Gruppe Männer kam angeblich zufällig in die Nachtbar. Einer machte Fotos, obwohl ihm der Kellner sagte, dass Fotografieren in dem Lokal nicht erlaubt ist.
"Krone": Was will jetzt Ihr Anwalt unternehmen?
Elsner: Dr. Tassilo Wallentin prüft, ob er rechtliche Schritte unternehmen wird.
Helmut Elsner: "Meistens neben der Tanzfläche gestanden"
Auch Helmut Elsner selbst nahm gegenüber der "Krone" zu seinem nächtlichen Auftritt Stellung. Er sei nur zum Reden in der "Eden" gewesen – und halte sich an alle von Gericht und Ärzten verhängten Auflagen. "Ich bin meistens nur neben der Tanzfläche gestanden. Ich habe mitgewippt. Tanzen ist mir zu anstrengend. Ich habe auch nur ein Glas Wasser getrunken", erklärte der Ex-BAWAG-Generaldirektor.
Ob ihn sein Tanz wieder hinter Gitter bugsiert, ist indes noch nicht klar. "Wie ein Verurteilter, der krankheitsbedingt vorzeitig entlassen wird, sein Leben verbringt, kann man niemandem vorschreiben", erklärte die zuständige Richterin vom Wiener Landesgericht, Christina Salzborn, gegenüber dem ORF.
Überprüfung des Gesundheitszustandes angeordnet
Am Donnerstag ordnete sie jedenfalls routinemäßig die erneute Überprüfung von Elsners Gesundheitszustand an. Das habe aber nichts mit den aufgetauchten Fotos zu tun. Schon bei der Haftentlassung im Juli wurde festgelegt, dass Elsner nach etwa acht Monaten erneut untersucht werden müsse.
Wenn der Kardiologe (übrigens derselbe Experte, dessen Gutachten zur Haftentlassung führte) feststellt, dass es um die Gesundheit des 76-Jährigen nicht mehr so schlecht bestellt ist wie im Sommer, muss er wieder in Haft und die restlichen fünf Jahre der Strafe absitzen.
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