Rundumerneuerung

Google will Suche neu erfinden & auf Fragen antworten

Web
15.03.2012 11:38
Google will seine Suche quasi neu erfinden. Der Konzern will seinen Nutzern künftig direkte Informationen auf Fragen liefern, also zusätzlich zu einzelnen Links eine Zusammenfassung zur Suchanfrage liefern. In den nächsten Monaten soll die semantische Suche starten.

Noch über den Links zur Suchanfrage sollen schon bald zusammengefasste Fakten als komprimierte Antwort zu finden sein, berichtet das "Wall Street Journal". Es handle sich dabei um eine der größten Änderungen an der Suchmaschine in der Geschichte Googles.

Das grundlegende System der Suchmaschine bleibe unverändert, heißt es. Google versuche über das "semantische Suche" genannte neue System aber, mehr relevante Resultate zu liefern. Hierzu wird bestimmt, welchen Wert Informationen auf einer Website haben. Die Suchmaschine soll außerdem die Bedeutung der eingegebenen Wörter verstehen und Verbindungen zwischen den Begriffen - etwa einer Firma und ihren Gründern - herstellen. Hierbei werde auch eine neue Datenbank helfen, die Google in den letzten zwei Jahren mit Personen, Orten und Objekten gefüllt hat, so das "Wall Street Journal".

Zusammenfassende Antwort auf komplexe Fragen
Wer zum Beispiel nach einem bestimmten See sucht, soll künftig die wichtigsten Eckdaten direkt unter der Suchanfrage erhalten, etwa die Ortsangabe, Höhe, Durchschnittstemperatur oder Salzgehalt. Auch auf komplexere Fragen wie "Was sind die zehn größten Seen in Kalifornien?" soll Google dann eine Antwort geben können.

Änderungen nach und nach geplant
Die Google-Suche werde sich künftig eher daran orientieren, "wie Menschen die Welt verstehen", wird Amit Singhai, führender Mitarbeiter bei der Google-Suche, zitiert. Einige Änderungen würden schon in den nächsten Monaten erkennbar, doch insgesamt werde es Jahre dauern, bis alle Neuerungen umgesetzt seien. Zehn bis zwanzig Prozent aller Suchanfragen könnten im Endausbau durch die "semantische Suche" andere Ergebnisse erhalten, so eine Schätzung - das wären über 100 Millionen Suchanfragen pro Tag.

Rundumschlag gegen Online-Konkurrenz
Millionen Websites könnten durch die Neuorientierung der Suche betroffen sein, andererseits erschließt Google damit neue Möglichkeiten, Werbung zu schalten. Das Unternehmen dominiert den Markt, 66 Prozent aller Werbeeinnahmen im Internet gehen an Google. Doch Konkurrenten wie Microsofts Suchmaschine Bing und Apples Sprachassistent Siri, der auch komplexere Suchanfragen versteht, drohen Google das Wasser abzugraben. Auch den alten Widersacher Facebook wolle die Firma damit hinter sich lassen, schließlich biete dieser noch keine zufriedenstellende Suchfunktion, berichtet das "Wall Street Journal". Zudem sollen Nutzer so zum längeren Verweilen auf Google eingeladen werden - ebenfalls wichtig für den Werbewert einer Website.

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