Führer treten aus
Oppositionsrat in Syrien zerbricht an internem Streit
Das Trio gab als Grund an, dass der Nationalrat von seinem Chef Burhan Ghaliun (Bild rechts) "autoritär und antidemokratisch" geführt werde. Sie wollten nicht mehr "Komplizen des Massakers am syrischen Volk" sein, das durch "Aufschub, Mogelei, immer größere Versprechen und die Monopolisierung der Entscheidungen" begünstigt werde, schrieb al-Labwani. Dem SNC warf er vor, "ausländischen Plänen zur Fortsetzung des Kampfes zu folgen", bis das Land im Bürgerkrieg versinke. Die im SNC vertretenen Muslimbrüder würden Mittel der Organisation, Geld und Waffen, zum "Aufbau ihrer eigenen Basis im Volk" veruntreuen.
Die drei Persönlichkeiten hatten bereits im Februar die "Untätigkeit" des Rates kritisiert und die Gründung einer "Arbeitsgruppe zu Syriens Befreiung" angekündigt. Der als größte Oppositionsgruppe des Landes geltende SNC wird zunehmend dafür kritisiert, sich zu zögerlich für die Bewaffnung der Rebellen ausgesprochen zu haben, die seit einem Jahr gegen die Regierung von Präsident Bashar al-Assad kämpfen. Die Zersplitterung der Opposition ist einer der von westlichen Ländern genannten Gründe für ihre Zurückhaltung bei der Belieferung der Freien Syrischen Armee mit Waffen.
Der im August in Istanbul gegründete SNC bezieht seinen Vertretungsanspruch für die Belange der Opposition zum einen daraus, dass fast 100 ihrer insgesamt rund 230 Mitglieder in Syrien ansässig sind. Überdies bevorzugen die Regierungen in Washington und Paris den aus Islamisten, Liberalen und Nationalisten bestehenden SNC als Ansprechpartner.
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