'Sind etwas Besseres'

Ktn: Mädchenbande quälte Gleichaltrige – bedingte Haft

Kärnten
14.03.2012 14:46
Wegen schwerer Körperverletzung einer Gleichaltrigen sind am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt zwei Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren zu bedingten Freiheitsstrafen von drei bzw. acht Monaten verurteilt worden. Der Prozess gegen eine dritte mutmaßliche Täterin wurde ausgeschieden, um ein psychiatrisches Gutachten einzuholen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die zum Tatzeitpunkt 15-jährigen Angeklagten - eine ist heute Tischlerlehrling, eine Gastrolehrling, die dritte ist derzeit arbeitslos und erwartet ein Kind - gaben vor Gericht zu, eine andere Jugendliche im Dezember 2010 in Villach misshandelt zu haben. Anlass war, dass das Opfer beim Freund eines der Mädchen übernachtet habe, so die Angeklagten. Der sich betrogen Fühlenden ging es offenbar um Rache.

Nach kurzem Streit setzte es Faustschläge
"Sie hat gefragt, ob wir nicht jemanden 'hertreten' wollen", erklärte dazu die beschäftigungslose Schwangere. Zu viert - ein weiteres, noch nicht strafmündiges Mädchen war ebenso bei der Attacke dabei - gingen sie zur Wohnung des Opfers und lockten es auf die Straße. Nach einem kurzen Streit kam es zu Faustschlägen und Demütigungen - das Mädchen musste zudem sein T-Shirt ausziehen.

Die Habseligkeiten des Opfers teilte das Quartett, das in Kärnten lebt, untereinander auf. Dann schleppten sie die nach den Schlägen blutende Jugendliche in ihre Wohnung, wo die Übergriffe weiter gingen. Eine Angeklagte sagte im Zeugenstand: "Wir haben sie getreten und ein Video davon gemacht." Erst als der Bruder des Opfers samt Waffe in der Wohnung auftauchte, flüchteten sie.

Schwangere auch später noch aufgefallen
Der Schwangeren wurden neben der Körperverletzung im Dezember 2010 weitere Übergriffe auf andere Personen angelastet. Eines der Opfer, dem sie im September 2011 verschiedene Verletzungen im Gesicht zugefügt hatte, musste ihr damals die Schuhe ablecken.

Eine Angeklagte, die inzwischen in einer betreuten Jugend-Wohngemeinschaft lebt, ging laut Aussage ihrer Komplizinnen bei dem Übergriff am brutalsten vor. Sie rechtfertigte die Taten so: "Ich dachte, wir tun ihr nicht sehr weh, sondern dass wir ihr halt zeigen, wir sind etwas Besseres. Wir wollten, dass sie lernt, mehr Respekt vor anderen Leuten zu haben." Über ihre Reife zum Zeitpunkt der Tat und ihre Fähigkeit, Unrecht zu erkennen, soll ein Psychiater Auskunft geben, daher wurde ihr Verfahren vorerst ausgeschieden.

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