Ehrgeiziges Projekt

Südkoreaner und Russen wollen ein Mammut klonen

Wissenschaft
13.03.2012 12:46
Der Kreis jener Forscher, die ein Klon-Mammut erschaffen wollen, wird immer größer. Jetzt haben Wissenschaftler aus Russland und Südkorea angekündigt, die ausgestorbene eiszeitliche Elefantenart klonen zu wollen. Dazu sollen schon bald Gewebeproben aus Überresten eines Mammuts von Russland nach Südkorea gebracht werden.

Der einst als Fälscher entlarvte südkoreanische Klon-Spezialist Hwang Woo Suk unterzeichnete am Dienstag in Seoul ein Abkommen mit einem Vertreter der Nordöstlichen Föderalen Universität in der russischen Teilrepublik Jakutien über die Zusammenarbeit bei dem ehrgeizigen Projekt. Man sei zuversichtlich, dass die russische Regierung die erforderliche Genehmigung für die Ausfuhr der Gewebeproben nach Südkorea in den nächsten Monaten erteilen werde, hieß es.

Die von Hwang geleitete Sooam Biotech Research Foundation in Seoul habe unter anderem bereits erfolgreich Kojoten geklont. "Das Klonen der Kojoten war nur ein Anfang", sagte ein Sprecher. Hwang hatte im vergangenen Oktober acht Kojoten präsentiert, die er nach eigenen Angaben geklont hatte (siehe Infobox).

Elefantenkuh soll Mammut-Embryo austragen
Bei dem nun geplanten Projekt wollen die Forscher Zellkerne aus dem Mammut-Gewebe in Eizellen eines indischen Elefanten einsetzen. Diese Eizellen sollen dann einer Elefantenkuh eingepflanzt werden, damit sie den Embryo austrägt. Im Gegenzug für das Mammut-Gewebe will Sooam sein Technologie-Know-how mit der russischen Universität teilen.

Bereits im Jänner 2011 hatten japanische Forscher erklärt, dass es Vorbereitungen zur Erschaffung eines Klon-Mammuts gebe (siehe Infobox). Auch andere Forscher hatten schon Jahre zuvor ähnliche Ankündigungen gemacht. Als 2008 das Erbgut des Mammuts zu großen Teilen entziffert wurde, schätzte das Fachjournal "Nature" die Chance auf ein Klon-Mammut allerdings als äußerst gering ein. Das Erbmaterial sei zu stark zerstört.

Hwang Woo Suk, der 2006 die Stiftung Sooam Biotech Research Foundation gegründet hatte, hat im August 2005 den ersten Klonhund, "Snuppy", vorgestellt. Während zwei seiner Studien zu embryonalen Stammzellen als Fälschung aufgedeckt wurden, erwies sich "Snuppy" tatsächlich als Klon.

Suche nach unbeschädigter DNA
Im August 2011 war in einem sibirischen Dauerfrostboden der Oberschenkelknochen eines Mammuts entdeckt worden, aus dem das Knochenmark gewonnen werden konnte. Zuletzt haben Forscher ein etwa 40.000 Jahre altes, gut erhaltenes Mammut entdeckt, bei dem laut Angaben der Russischen Akademie der Wissenschaften nicht nur Haut und Knochen, sondern sogar Muskeln und einige innere Organe durch den Permafrost konserviert wurden (siehe Infobox).

Für die Zellkern-Transplantation ist allerdings unbeschädigtes Erbgut unerlässlich - die Suche nach unbeschädigter Mammut-DNA ist für die Forscher eine große Herausforderung.

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