Langzeitstudie

Täglich rotes Fleisch senkt Lebenserwartung

Wissenschaft
13.03.2012 12:32
Wer auf den täglichen Genuss von Salami, Schinken oder einem saftigen Steak nicht verzichten kann, der verkürzt offenbar seine Lebenserwartung. Durch den regelmäßigen Verzehr von Rindfleisch, Schwein oder Lamm erhöht sich laut einer jetzt veröffentlichten Studie die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und diverse Krebsleiden.

Die Untersuchung habe gezeigt, dass der tägliche Konsum von rotem Fleisch das Sterberisiko deutlich steigere, sagte Frank Hu von der Harvard School of Public Health, einer der Autoren der in der Online-Ausgabe des US-Fachmagazins "Archives of International Medicine" erschienenen Studie. Um bis zu 13 Prozent erhöhe sich das Sterberisiko durch den täglichen Verzehr von rotem Fleisch, schrieben die Autoren. Bei industriell verarbeitetem Fleisch wie beispielsweise Aufschnitt und Würstel steige das Risiko demnach sogar um 20 Prozent.

Nüsse und Fisch reduzieren Gefahr
Zugleich verwiesen die Forscher darauf, dass schon kleine Veränderungen der Essgewohnheiten das Risiko wieder senken könnten. Wer statt einer Portion roten Fleisches Fisch, Geflügel, Nüsse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder Getreideprodukte esse, reduziere die Gefahr deutlich: Der regelmäßige Verzehr von Nüssen als Ersatz für eine Portion roten Fleisches mindere das Sterberisiko um 19 Prozent. Bei Vollkorn oder Geflügel seien es 14 Prozent und bei Fisch immerhin sieben Prozent.

Aus Sicht der Forscher können sich aus den Erkenntnissen immense Einsparungsmöglichkeiten im Gesundheitssystem ergeben. Mehr als 75 Prozent der jährlichen Ausgaben im US-Gesundheitswesen würden auf chronische Erkrankungen zurückgehen, schrieb Dean Ornish von der Universität von Kalifornien in San Francisco in einem Kommentar zu der Studie. Wenn geringerer Konsum von rotem Fleisch das Krankheitsrisiko reduziere, würden daher vermutlich auch die Behandlungskosten sinken, folgerte er.

Über 120.000 Probanden beobachtet
Rotes Fleisch ist eine wichtige Eiweißquelle für den menschlichen Körper. In früheren Forschungsarbeiten wurde aber bereits darauf hingewiesen, dass Erwachsene durch den regelmäßigen Verzehr anfälliger für Diabetes, Infarkte oder Krebserkrankungen werden. Für die aktuelle Studie wurden knapp 38.000 Männer über einen Zeitraum von 22 Jahren beobachtet und mehr als 83.600 Frauen über 28 Jahre. Die Teilnehmer gaben alle vier Jahre Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten.

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