"Feinde des Internets"

Iran und China laut Bericht schlimmste Internet-Zensoren

Web
12.03.2012 12:21
Der Iran und China haben die Überwachung des Internets laut einem Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen im vergangenen Jahr deutlich verstärkt. Das kommunistische Regime in Peking übe massiven Druck auf private Online-Firmen aus, damit diese bei der Zensur helfen. Der Iran hingegen wolle ein "nationales Internet" einrichten, das vom Rest der Welt abgeschottet ist. Stark verschlechtert habe sich die Lage in Syrien, berichtete die Organisation am Montag anlässlich des Welttags gegen Internetzensur.

In seinem aktuellen Bericht bezeichnet Reporter ohne Grenzen zwölf Länder als "Feinde des Internets", weil sie Online-Inhalte stark filtern, den Netz-Zugang beschränken, "Cyber-Dissidenten" verfolgen und Propaganda verbreiten. Neu auf dieser Liste sind der Golfstaat Bahrain und Weißrussland.

In Syrien sei das Regime von Präsident Bashar al-Assad nicht nur auf den Straßen brutal gegen die Opposition vorgegangen. Es habe auch das Internet rigoros zensiert, um die Verbreitung von Nachrichten zu unterdrücken. Dabei habe es Unterstützung vom Iran bekommen.

Als weitere "Feinde des Internets" benennt die Organisation Myanmar, Kuba, Nordkorea, Saudi-Arabien, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam. Verbesserungen sieht die Organisation dagegen in Libyen: Nach dem Sturz von Muammar al-Gadafi sei eine "Ära der Zensur" zu Ende gegangen.

Blogger und Online-Aktivisten immer öfter im Visier
Immer häufiger werden Blogger und Online-Journalisten wegen ihrer Aktivitäten unter Druck gesetzt. Mindestens 199 seien im vergangenen Jahr festgenommen worden, rund 30 Prozent mehr als 2010. Derzeit seien weltweit 120 Blogger und Online-Aktivisten in Haft, vor allem in China, Vietnam und im Iran.

14 Länder stehen bei Reporter ohne Grenzen "unter Beobachtung", darunter auch demokratische Länder wie Frankreich und Australien, unter anderem weil sie Inhalte im Netz filtern oder die Einführung eines Filtersystems planen.

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