Aktivisten klagen an

Gräueltaten in Homs – 28 Kinder massakriert

Ausland
12.03.2012 20:44
Syrische Aktivisten lassen mit schockierenden Berichten über jüngste Gräueltaten in Homs aufhorchen: Truppen des Regimes sollen demnach 57 Menschen massakriert haben – darunter 28 Kinder. Die Regimegegner zeigten am Montag Videoaufnahmen von toten Kindern und Frauen, die im Viertel Karam al-Seitun mit Messern massakriert worden sein sollen.

Die Leichen seien am Sonntagabend gefunden worden. Insgesamt starben den Angaben zufolge 28 Kinder, 23 Frauen und 6 Männer.

Ein Arzt aus Homs berichtete gegenüber dem Nachrichtensender Al-Arabiya am Montag außerdem von zahlreichen Vergewaltigungen. Weiters erklärte er, dass es an medizinischen Hilfsmitteln mangle, um die unzähligen Verletzten zu behandeln. Die syrische Opposition rief er auf, endlich mehr Einigkeit zu zeigen. Erst dann werde sich die internationale Gemeinschaft zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen des Regimes von Präsident Bashar al-Assad durchringen, sagte er. Andernfalls drohe ein Völkermord wie einst in Ruanda.

Einrichtung einer sicheren Zone gefordert
Der oppositionelle Syrische Nationalrat, dessen Sitz in Istanbul ist, forderte am Montag als Reaktion auf die Gräueltaten, die Einrichtung einer sogenannten sicheren Zone. Angesichts der jüngten Verbrechen des Regimes in Homs sei es notwendig, die Stadt und die umliegenden Gebiete zu schützen. Die Arabische Liga, die Vereinten Nationen und die Organisation der islamischen Staaten müssten dringend einschreiten, um das Töten zu beenden, hieß es am Montag.

Russland nimmt Regime weiter in Schutz
Alle Staaten des UNO-Sicherheitsrats haben sich am Montag für einen Stopp der Kämpfe ausgesprochen, wenn auch mit unterschiedlichen Standpunkten. Während die Vereinten Nationen, westliche und arabische Staaten die Regierung von Präsident Bashar al-Assad für inzwischen etwa 8.000 Tote verantwortlich machen, nahm Russland das Regime weiter in Schutz.

US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, dass die USA an die territoriale Souveränität jedes UN-Staates glauben. "Wir glauben aber nicht, dass dieser Rat schweigen muss, während Menschenrechte mit Füßen getreten werden." Es sei an Zynismus kaum zu überbieten, dass das Regime genau dann mit einer neuen Offensive begonnen habe, als der Sondergesandte Annan in Damaskus eingetroffen sei.

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