Bei tiefen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit entstehen keine außerordentlich spektakulären Formen. Zumeist bilden sich dann winzige sechseckige Säulen oder Plättchen. Steigt bei niedrigen Temperaturen aber die Luftfeuchtigkeit, so bilden sich Seitenarme, aus denen wieder Seitenarme herauswachsen – diese komplexen und verzweigten Muster nennt man Dendriten.
Kristallformen am PC simuliert
Mathematikern der Universität Regensburg und Forschern des Imperial College in London ist es nun gelungen, auf der Basis von physikalischen Grundgleichungen eine Vielzahl natürlicher Schneekristall-Formen nachzubilden und so Aufschluss über ihre Gesetzmäßigkeiten zu erhalten. So sind jetzt beispielsweise Vorhersagen zur Geschwindigkeit möglich, mit der die Kristallspitze im Verhältnis zur Sättigung des gefrierenden Wasserdampfes wächst.
Die Form eines Schneekristalls lässt den Forschern zufolge Rückschlüsse auf die meteorologischen Bedingungen zu, unter denen sie entstanden und gewachsen sind. Schneekristalle würden so zu "Briefen aus dem Himmel", wie sie der japanische Physiker Ukichiro Nakaya genannt habe. Zudem spiele Kristallwachstum in der Halbleitertechnologie, der Solarindustrie, oder aber bei der Erstarrung von klassischen Werkstoffen eine wichtige Rolle.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.