Brisante Andeutungen

Neue Spekulationen um Verbleib von Bin Ladens Leiche

Ausland
06.03.2012 17:12
Rund zehn Monate nach der Tötung von Osama bin Laden ist die Debatte um den Verbleib seiner sterblichen Überreste erneut aufgeflammt. Der offiziellen US-Version zufolge wurde die Leiche des Al-Kaida-Chefs im Meer bestattet. Doch vertrauliche E-Mails der US-Sicherheitsfirma Stratfor, die nun von WikiLeaks veröffentlicht wurden, geben Verschwörungstheoretikern auf der ganzen Welt neue Nahrung, dies anzuzweifeln.

Die Firma Stratfor, die von US-Medien den Beinamen "Schatten-CIA" verpasst bekommen hat, liefert nach eigenen Angaben Analysen zur internationalen Lage. Laut der Enthüllungsplattform WikiLeaks ist Stratfor unter anderem für US-amerikanische Rüstungsfirmen und US-Regierungsstellen tätig.

Ende Februar hatte WikiLeaks damit begonnen, mehr als fünf Millionen vertrauliche E-Mails des Unternehmens zu veröffentlichen, die das Hackerkollektiv Anonymous zuvor in seinen Besitz gebracht hatte. Darunter auch interne E-Mails von Fred Burton, Geheimdienst-Vizepräsident von Stratfor, in Sachen Bin Laden.

So schrieb Burton - nur wenige Stunden nach Bin Ladens Tötung in der Nacht auf den 2. Mai 2011 im pakistanischen Abottabad - in einer E-Mail über den Verbleib von dessen Leiche. Dabei widersprach er der offiziellen Diktion der US-Regierung, wonach die Leiche des Terroristenchefs noch am 2. Mai an Bord der USS Carl Vinson in ein Laken gewickelt und vom Deck des Flugzeugträgers ins Meer gelassen wurde.

Leiche laut Burton in die USA transportiert
Burton, der enge Beziehungen zum US-Geheimdienst unterhalten soll, sah das jedoch anders und schrieb, dass sich Bin Ladens Leiche in einem CIA-Flugzeug auf dem Weg nach Dover im US-Bundesstaat Delaware befinden würde, von wo aus die Reise dann weiter in ein Pathologie-Institut des Militärs nach Bethesda in Maryland gehen solle.

Doch so sehr Verschwörungstheoretiker sich dadurch in ihren Zweifeln an der offiziellen Version bestätigt fühlen – einen eindeutigen Beleg dafür, dass Bin Ladens Leiche nicht im Meer bestattet wurde, liefert auch Burtons elektronische Post nicht. So spricht der Stratfor-Mitarbeiter in einer weiteren E-Mail dann doch plötzlich davon, dass der Al-Kaida-Chef bereits "bei den Fischen schlafe".

Umstände der Bestattung bleiben im Dunkeln
Selbst das Nachrichtenmagazin "The New American", das politisch dem rechten Rand zugeordnet werden kann und seine Seiten immer wieder gerne mit Verschwörungstheorien füllt, reagierte verhalten auf die Freigabe der besagten Stratfor-E-Mails. Sicher ist jedoch, dass die Veröffentlichung der E-Mails die Debatte über den Verbleib von Bin Ladens Leiche und die genauen Umstände der Bestattung auf hoher See neuerlich angeheizt haben.

Somit hat Stratfor-Geheimdienstmann Burton zumindest mit einer Feststellung in einer seiner E-Mails recht behalten: "Es scheint mir, dass uns Bin Ladens Leiche nach der Bestattung im Meer noch heimsuchen wird."

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