Heiße Debatte
Steht der Euro schon wieder vor dem Aus?
EU-Skeptiker und Euro-Gegner dürfen sich einmal mehr über frischen Rückenwind freuen: Bereits nachdem die Franzosen und anschließend auch die Niederländer in den jeweiligen Referenden gegen eine gemeinsame EU-Verfassung stimmten, begann der Euro-Kurs zu sinken.
Euro als Sündenbock
Und als nun in Deutschland die Diskussion um ein mögliches Scheitern der Währungsunion sogar auf Ministerebene losbrach, fiel der Euro im Vergleich zum Dollar auf den niedrigsten Wert seit sieben Monaten. Außerdem neigen die Deutschen (und nicht nur sie) dazu, den Euro als Sündenbock dafür herzunehmen, dass der Wirtschaftsmotor nach wie vor stottert. Übersehen wird auch nicht, dass sich die Konjunktur in jenen europäischen Ländern, die den Euro nicht einführten, etwas besser entwickelt hat als in den teilnehmenden Staaten...
Euro eine "einzige Erfolgsgeschichte"
Dass die Währungsunion in Europa auseinander brechen könnte, dürfte als blanke Theorie zu betrachten sein. Deutschlands Finanzminister Hans Eichel bezeichnete die Euro-Einführung als "einzige Erfolgsgeschichte", eine Sprecherin der EU-Kommission nannte entsprechende Gerüchte gar als "lächerlich".
Auch wenn es nicht zur Debatte steht: Wir wollen von dir wissen, was du über eine Abschaffung des Euro denkst. Den Link zur Abstimmung findest du rechts inder Infobox!
Der Euro hat's nicht leicht
Leicht hatte er es von Anfang an nicht, der Euro! Schließlich war (und ist) das Lager der EU-Skeptiker in allen Mitgliedsländern stark besetzt und außerdem hieß es damals immer: "Was ist schon so schlimm an D-Mark, Gulden, Schilling und Co.?"
Noch dazu verlor der Euro, der längst den Spitznamen "Teuro" verpasst bekam, unmittelbar nach seiner Einführung gegenüber dem US-Dollar massiv an Wert. Dass der Euro in den Folgejahren diese Kluft wieder schloss und den Dollar sogar um ein Drittel überflügelte, schaffte ebenfalls kein Vertrauen. Plötzlich waren jene am Wort, die den starken Euro als Hindernis für Export-Geschäfte abstempelten.
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